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Alt 02.02.2013, 14:08
Wie_der_Wind Wie_der_Wind ist offline
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Standard AW: und dann kam alles anders

Hallo Tine,
es tut mir leid dass du auch mit dem Verlust deiner Mama klarkommen musst. Ja, ich bin auch fest davon überzeugt dass meine Mama ganz genau spürte dass wir da sind. Ich habe irgendwo gelesen dass eine Seele nie wacher ist als wenn der Mensch im Koma liegt - dem kann ich zustimmen. Bevor ich in diese Situation und überhaupt zum Thema Tod kam war ich immer der etwas naiven Meinung dass es kein Danach gibt - aus und vorbei. Nachdem ich zwei Nächte (tagsüber waren mein Vater und meine Schwägerin bei ihr) bei Mama war und gemerkt habe wie sie sich verändert hat weiss ich dass das nicht so ist. Am 1. Tag hat sie sich richtig ans Leben geklammert, sie war verspannt wir, meine Schwester und ich haben sie fest an der Hand gehalten. Wir haben auch viel mit Ihr geredet, sie gestreichelt, leise gesungen. Am zweiten Tag als wir zurückkamen war sie viel entspannter und sie ging dann irgendwie erst als wir uns auch mit dem Gedanken abgefunden haben, als die Kinder bescheid wussten und sich nicht mehr an die Hoffnung geklammert haben. Der Tod selber war dann unglaublich friedlich - fast wie eine Geburt nur umgekehrt... Wir mussten sie dann auch nicht mehr festhalten - nur noch leicht berühren. War dass bei euch auch so?
Am Anfang hatten wir dann soviel zu tun dass wir für die Trauer gar keine Zeit hatten. Auch die 2.5Monate ihrer Krankheit waren wir immer am Machen und am Tun. Und dann? War da plötzlich dieses Grosse Nichts - es gab nichts mehr zu tun, die Welt stand plötzlich still und nichts ist mehr wie es war. Die Kinder helfen mir natürlich enorm über den Alltag aber die Trauer holt mich immer wieder ein. Sie war ein so guter Mensch und immer für uns alle da und jetzt ist da dieses grosse Loch welches wir einfach nicht stopfen können - mit nichts und niemandem...
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