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Alt 06.02.2013, 12:55
cicabohna cicabohna ist offline
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Standard AW: Potentiell operabel--trotzdem verzichten?

Hallo Hendrik

Ich bin in der umgekehrten Situation. Mein Mann ist betroffen und erst 30ig Jahre alt. Ich kann dir nur aus Erfahrung sagen: Mein Mann wurde gewhippelt, leider nur R1 (aber nur wenig in den Schnitträndern), hat sich relativ schnell erholt, aber 20 Kilo abgenommen! Vor seiner OP war er topfit! Er hat mit der Chemo Gemzar 3 Wochen nach OP begonnen. Was sicher sehr früh ist. Normal ist so nach 6 Wochen. Geplant sind mind. 6 Monate Chemo und er hatte noch Bestrahlung im Winter. Ohne Bestrahlung ist die Chemo recht gut auszuhalten. Aber mein Mann war topfit und jung! Ich konnte manchmal kaum zusehen wie es ihm nach OP ging. Und er hatte keine grossen postoperativen Probleme. Nur eine Entzündung beim Nahtrand, welcher wieder geöffnet werden musste und von innen nach aussen zuwachsen musste, um eine erneute innere Entzündung zu vermeiden.
Also...ich kann dich sehr gut verstehen, wenn du das alles deinem 80ig jährigen Vater nicht zumuten möchtest. Ich bin ehrlich, es ist heftig. Du kannst aber überall nachlesen, dass die OPVariante nicht vom Alter abhängig gemacht werden soll. Aber sehr wohl vom Allgemeinzustand bei Erstdiagnose, wie Gewichtsverlust etc.
Schlussendlich muss dein Vater entscheiden, was er sich wünscht. Wenn er wirklich nicht "unbedingt" noch lange leben will, dann halte ich eine solche Operation für unsinnig. Das würde ihm das letzte bisschen Lebensfreude rauben. Und wenn er keinen Überlebenswillen hat ist es schwer. Versuche ihm einfach beide Möglichkeiten offen zu halten. Gib ihm das Gefühl, sich frei entscheiden zu dürfen und nicht euch zuliebe kämpfen zu müssen...
und dann musst du seine Entscheidung ohne Wenn und Aber akzeptieren und mit ihm seinen Weg gehen.
Viel Kraft!
lg cica
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