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Alt 21.02.2013, 19:37
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt

Hallo ihr Lieben! Ich bin nun wieder zurück vom KH. Haben gerade was gegessen um nicht ganz dir Kraft zu verlieren.
Papa hatte ja heute Nacht irrsinnige Schmerzen und konnte nicht Wasser lassen. Sie haben ihm dann einen Katheder zum Wasserlassen gemacht und eine Schmerzspritze gegeben.

Daraufhin wurde es dann als wir gegen Mittag ins KH gefahren sind gleich besser und der Katheder (da war dann über 1 Liter Harn drin) wurde ihm dann auch entfernt. Ich weiß nicht was sie jetzt vor haben weil ja niemand mehr zum Reden da war. Schwestern sagen nix, Ärzte sind ab Mittag fast nicht mehr aufzufinden.
Sein Bettnachbar hat uns erzählt dass Papa heute ganz verzweifelt war und immer gesagt hat er kann und mag bald nicht mehr. Sein Bettnachbar kümmert sich rührend um ihn, er redet zwar ununterbrochen aber er ist ein Engel und passt immer auf ihn auf!

Mir ist schon seit 2 Tagen aufgefallen dass Papa manchmal für Sekunden die Augen schließt und eindöst, dann aber gleich wieder voll da ist. Heute war dies besonders schlimm. Vielleicht auch weil er die ganze Nacht nicht geschlafen hat und weil er ja die Vendalspritzen und eine Schmerzspritze bekommen hat. Heute ist mir auch zum ersten Mal aufgefallen dass er manchmal, wirklich nur ganz kurz zwischendurch Blödsinn redet, dann aber wieder voll da ist. ER sagt dann selbst dass er schon wieder den Faden verliert und greift sich dann aufs Hirn. ER bekommt das mit, dass er da nicht ganz da ist. Es war irgendwie erschreckend! Kennt ihr das? Sind das die Medikamente oder bekommt da das Gehirn zu wenig Sauerstoff??

Auf jeden Fall isst er wie ein Großer. Er isst noch immer sehr viele Süßigkeiten und genießt die richtig. Heute hat er zum ersten Mal gesagt dass es nichts mehr gibt für ihn und er jetzt die restliche Zeit sich es nur noch schön machen soll. Ich weiß nicht wo er das her hat oder ob er sich das denkt!? Mama hat gesagt aber das machen wir ja! Ich glaube er weiß jetzt genau wo sein Weg hinführt. Er tut mir so leid!
Also mit dem Heimgehen wirds mit Morgen nix hat die Schwester gesagt. Mal sehen, vielleicht das WE wenn nichts mehr passiert.
Mama hat die Dame vom Pallidienst heute nochmal angerufen und gesagt dass wir den Pflegeantrag nicht stellen. Ich weiß wir sollten jede Hilfe in Anspruch nehmen aber Mama und ich haben uns darauf geeinigt dass wir es nicht nehmen. Das hat Papa gestern zuviel mitgenommen. Wir möchten nicht dass da noch jemand dann nach Hause kommt und ihn ausquetscht was er noch alleine kann.
Er war viele Jahre von Beruf mit dem Auto unterwegs und will auch seinen Führerschein behalten, (Kann er eh laut Schwester) aber er fühlt sich da in seiner Ehre gekränkt. Wir haben das auch Papa gesagt und er war einverstanden. Das mit dem Palliativdienst wenn was ernstes ist nehmen wir aber an. DAs ist uns sehr wichtig.
Ich bin gespannt auf die kommende Zeit. Einerseits fürchte ich mich irrsinnig davor wenn er dann daheim ist und auch nachts Hilfe braucht, andererseits freue ich mich wenn mein Paps wieder in seiner gewohnten Umgebung ist. Aber es wird hart, besonders hart für Mama.
Ich meld mich morgen wieder mit hoffentlich keinen neuen Horrormeldungen. Es muss doch mal stabil bleiben! Gute Nacht und danke ihr Lieben!
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