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Alt 09.04.2013, 21:58
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Mirilena Mirilena ist offline
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Registriert seit: 11.05.2011
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Liebe Nina,

ich denke, deine Mama könnte Recht haben mit ihrer Vermutung. Es war sehr anstrengend für dich, du hast dir solche Sorgen wegen deines Papas gemacht und nicht nur deine Seele reagiert. Auch dein Körper meldet sich! Ich denke, du solltest dennoch mal deinen Hausarzt aufsuchen, denn auf Dauer gewöhnt man sich so eine Schonhaltung an wegen der Verspannungen und Schmerzen und das löst wiederum neue Schmerzen aus. Ich spreche da aus eigener Erfahrung Ich hatte ja ewig Magenprobleme... aber es ist alles in Ordnung bei mir (Gott sei Dank!!!). Die Symptome sind zwar noch nicht gänzlich verschwunden, doch seit ich weiß, dass es nichts Gravierendes ist, kann ich es besser aushalten. Gegen die Verspannungen (bei mir ist es die Schulter und zieht in den Arm) starte ich morgen früh mit Rückenübungen. Das habe ich mir selbst versprochen

Schön, dass ihr deinem Papa gemeinsam den Kranz gebracht habt! Das sieht bestimmt hübsch aus!

Ich denke, deine Angst vor der Zukunft ist nachvollziehbar. Dein Papa fehlt dir so sehr und es ist alles noch ziemlich frisch. Wie solltest du dir da eine schöne Zukunft ohne ihn vorstellen können? Er ist einer der wichtigsten Menschen in deinem Leben und ich denke, er wird es auch bleiben. Da ist es ganz egal, wie alt oder jung wir sind... Weißt du, du musst jetzt auch nicht an einen "Neuanfang" denken oder darüber grübeln. Es ist einfach zu früh! Nimm dir alle Zeit, die du benötigst, um um deinen Papa zu trauern. Es ist so eine Art "Zwischenzeit"... Ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben könnte. Ich habe es so empfunden. Ich habe nach außen funktioniert, meine Aufgaben erledigt, meine Mama getröstet, so wie es eben möglich war, war für meine Tochter da, doch wenn ich mit mir allein war, dann war ich wirklich verzweifelt. Ich habe so ziemlich alles in Frage gestellt und gleichzeitig wusste ich irgendwie, dass ich mir diese "äußere" Welt erhalten musste, weil sie einen gewissen Rahmen und Schutz bot. Ähnlich wie während der Krankheit meines Vaters habe ich versucht, von einem Tag zum nächsten zu leben. Nicht allzu viel zu planen und schon gar nicht in die Zukunft zu schauen. Das wäre mir auch viel zu anstrengend gewesen. Vieles ergibt sich einfach, es öffnen sich Fenster und Türen und andere schließen sich. Lass es auf dich zukommen...

Dir auch eine gute und erholsame Nacht
Miri
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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