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Alt 10.04.2013, 23:50
boebi boebi ist offline
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

Hallo Freunde,
ich stelle einen Bericht, mit der Genehmigung von Anhe, aus dem Weserkurier ein.
Wer das ist, über den der Bericht ist, können wir uns wohl alle denken.

Frau Schumacher vom Weserkurier hat die Genehmigung gegeben ihren Artikel zu nutzen. Dafür: Vielen Dank.

Bericht aus dem WESERKURIER vom 06.04.2013
Zitat:
Der Lilienthaler Holger Weiß hat ein Buch über seine Zungenkrebserkrankung geschrieben
Mutmacher nach schwerer Diagnose

Ein Bericht von Ulrike Schumacher

Fast zehn Jahre ist es her, dass Holger Weiß die Diagnose bekam: Zungenkrebs. Vor drei Jahren hat der Lilienthaler begonnen, darüber ein Buch zu schreiben. Auch, um anderen Betroffenen Mut zu machen, sagt er.


© Ulrike Schumacher

Holger Weiß ist nach Strahlen- und Chemotherapie ohne Krebs, aber dennoch nicht frei von den Folgeerscheinungen seiner Krankheit.
Lilienthal. Als Holger Weiß anfing zu schreiben, hatte er schon wieder die Kraft dazu. Gedanklich kehrte der Lilienthaler noch einmal zurück in die schwerste Zeit seines Lebens. Im Jahr 2004 erhielt der damals 41-Jährige die Diagnose Zungenkrebs. Fast zehn Jahre später erklärt ihn sein Facharzt für geheilt. Heute weiß der Lilienthaler: "Man kann diese Krankheit besiegen. Ich hatte großes Glück, dass sie bei mir frühzeitig entdeckt wurde."
Holger Weiß hat über die schwerste Zeit seines Lebens ein Buch geschrieben. Eine Kombination aus Erfahrungsbericht und Ratgeber. "Aus einer starken Position heraus konnte ich das schreiben, um diejenigen zu stärken, die in einer schwachen Position sind", erzählt einer, der die lähmende Müdigkeit der Therapie kennt, der durch das Tal der Angst gegangen ist und das Glück hatte, dabei von seiner Familie und guten Medizinern aufgefangen zu werden. Zwei Jahre hat Holger Weiß fürs Schreiben gebraucht. Jetzt liegt sein Buch vor. Es trägt den Titel: "Das Ende von Gestern – Zungenkrebs überlebt". Alle Informationen seien Laien-Informationen, aus denen Leser keine allgemeingültigen Therapiemethoden für den individuellen Fall ableiten sollten, gibt der Autor in seinem Vorwort zu bedenken. Gleichwohl halte er es für wichtig, "sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, egal ob es um die Therapie, den Umgang mit Familie und Kindern, den Umgang mit dem Tod und dem Sterben, den Umgang mit Ärzten, die richtigen Kliniken, den eigenen Umgang mit der Krankheit oder das Verhalten während einer Therapie geht".
Ursachen: Rauchen und Alkohol
Das 230 Seiten zählende Werk, das der Autor über Books on Demand veröffentlicht, soll Betroffenen, Angehörigen und Pflegenden auch die Informationen liefern, die er selbst nach seiner schockierenden Diagnose vermisste. Informationen zu dieser Erkrankung seien eher allgemein unter Tumorarten der Mundhöhle und des Rachens zu finden, erklärt Holger Weiß. Nur der Kehlkopfkrebs bilde eine Ausnahme, weiß der Autor, der selbst Krankenpfleger und inzwischen wieder voll in seinen Beruf als Fortbildungsbeauftragter eines Krankenhauses eingestiegen ist. Betroffene hätten einen eigenen Bundesverband gegründet, der in vielen Kliniken präsent sei und Kehlkopfkrebspatienten dabei helfe, mit der Lebenssituation und allen Nöten und Fragen rund um die Operation zurechtzukommen, berichtet er.
"Ich erzähle meine Geschichte auch", fügt Holger Weiß hinzu, um diese Krebsart in der Öffentlichkeit bekannter zu machen und Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt eines Krebskranken zu geben." Von Zungenkrebs seien viele junge Leute betroffen. Hauptsächlich Männer. "Wenn man merkt, im Hals ist irgendetwas verkehrt", rät der Autor aus eigener Erfahrung, "dann sollte man nicht darauf hoffen, dass das von allein wieder weggeht."
Viele Krankheiten lassen sich heute auch dank guter Vorsorge behandeln, macht Holger Weiß Mut. In seinem Buch verschweigt er nicht, dass er selbst lange gezögert habe, zum Arzt zu gehen, obwohl die Symptome offensichtlich waren. Es war eine Mischung aus panischer Angst und Selbstbetrug, die ihn davon abhielt, der Wahrheit ins Auge zu blicken. Und die Gewissensbisse.
Holger Weiß ist bis zu seiner Erkrankung starker Raucher. "Ich war so nikotinsüchtig, dass ich 30 Zigaretten am Tag brauchte." Am Abend der Diagnose versenkt er die letzte Stange Zigaretten im Müll. Rauchen sei bei Zungenkrebs die Ursache Nummer eins. "An zweiter Stelle steht der Missbrauch von scharfem Alkohol", weiß der Krankenpfleger. Er habe sein Buch auch deshalb geschrieben, um diese Krebsart öffentlicher zu machen. "Beim Brust-, Lungen-, Darm- oder Prostatakrebs ist man da erheblich weiter", schreibt der Lilienthaler. Öffentliche Kampagnen seien hier die Regel. Für Zungenkrebs gelte das nicht. "Im Gegenteil, hier engagieren sich prominente Schauspieler für das Rauchen und behaupten in der Öffentlichkeit ,gerne zu rauchen‘ oder verleugnen einfach, dass das Rauchen Krebs verursachen kann."
Nach einer Strahlen- und Chemotherapie ist der Lilienthaler ohne Krebs, aber dennoch nicht frei von den Folgeerscheinungen seiner Krankheit. Mundtrockenheit gehört dazu. Weil die Speicheldrüse bestrahlt wurde, produziert sie keinen Speichel mehr. Speisen kann er nur noch fein püriert zu sich nehmen. "Ich finde aber nicht, dass man sich deswegen aus der Gesellschaft ausgrenzen sollte", sagt der gelernte Krankenpfleger Weiß zuversichtlich. "Man sollte sich nicht die Lust am Leben nehmen lassen."

Mit der Genehmigung des WESERKURIERS (Frau Schumacher) eingesetzt.

Ich werde mache mich morgen Früh auf den Weg ins KH.
Morgen sind noch die übliche Vorbereitungen und das MRT der HWS.
Am Freitag ist dann der OP. Ich hoffe, dass es bei der laparoskopischen OP bleibt und kein Netz eingesetzt werden muss.
Ich werde mich wieder melden, wenn es geht.

Euch allen liebe Grüße und Danke fürs Daumendrücken.
Boebi

Geändert von boebi (11.04.2013 um 00:02 Uhr)
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