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Alt 28.05.2013, 09:08
PeterBoe PeterBoe ist offline
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Standard AW: Bei Rektumkarzinom erst OP dann Chemo??

Hallo, Martina,

ich habe das ganze Spiel mit neoadjuvanter Radiochemo, OP, Stoma, und adjuvanter Radiochemo gerade hinter mir.
So wie ich das verstanden habe, hatte ich die neoadjuvante Radiochemo weil mein Schweinehund die Lymphe nicht befallen hatte, weil er langsam wuchs und weil bei mir die Prognose auf Heilung sehr gut war.
Was ich aus Deinem Post gelesen habe, war der Tumor bei Deinem Vater viel aggressiver und hatte auch die Lymphe schon befallen.
Da hattet Ihr wohl keine Zeit für sechs oder mehr Wochen mit einer neoadjuvanten Behandlung, die auch keine Garantie ist.
Sogar in meinem sonst sehr aussichtsreichen Fall waren es lt. Aussage meines Arztes immerhin noch 20-30% Risiko, dass die Radiochemo-Therapie nicht anschlägt. So wie es aussieht wäre das Risiko für Deinen Pa wahrscheinlich höher.

Ausserdem ist noch ein Punkt wichtig: Chemo und Bestrahlungen führen zu Komplikationen bei der Heilung von Wunden. Wenn Dein Pa also gerade erst operiert wurde oder sogar nochmal operiert werden muss, dann ist die Kombination der OP mit Radio-Chemo ein hohes, zusätzliches Risiko.

Ich hatte 6 Wochen neoadjuvante Radiochemo, 6 Wochen "Erholung", OP mit 3 Wochen KH, 6 Wochen Erholung und Wund-Regeneration, dann 4 Monate adjuvante Radiochemo. Ich bin ein ziemlich starker Kerl, habe alles gut verkraftet, aber die Wunde am Gesäss, wo früher mal der Enddarm war (Höhle im Nov 2012: 7 cm tief, 3 cm weit) ist heute, nach 7 Monaten immer noch nicht zugeheilt.

Ich rate dringend mit dem behandelnden Arzt (dem Onkologen) zu sprechen und ihm alle Löcher in den Bauch zu fragen, die wichtig sind.

Ich drück' Euch die Daumen

Peter

Kopf hoch, denn mit erhobenem Kopf kann man viel weiter sehen!
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