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Alt 28.05.2013, 16:48
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buffy197111 buffy197111 ist offline
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Standard AW: Wie geht Ihr mit der "Endlichkeit" um?

Hallo Frikadelle,

ich kenne dieses Gefühl, von dem Du schreibst nur zu gut. Die erste Zeit nach dem 1. Befund war für mich auch die schlimmste Zeit, danach lernt man irgendwie mit der Krankheit zu leben. Sie reisst einem von Zeit zu Zeit aber trotzdem immer wieder die Füsse weg. Wir Angehörigen scheinen ganz anders mit der Krankheit umzugehen als die Betroffenen.

Ich habe auch oft die Gedanken "lohnt das noch?" oder plane auch ab und an mein Leben nach dem Tod meines Mannes. Wenn ich darüber nachdenke, zucke ich selber zusammen. Noch lebt er doch und das trotz der Krankheit gar nicht so schlecht, aber es scheint ein ganz natürlicher Mechanismus eines Angehörigen zu sein.

Moni kann ich nur bekräftigen: REDEN REDEN REDEN!!! Ich habe meinen Mann schon oft damit genervt, weil er nicht reden wollte, er zieht sich ganz gerne in sein Schneckenhaus und verarbeitet es auf seine Weise, er ist ein Meister im Verdrängen und lebt im hier und jetzt. Aber mir reicht das oft nicht. Und ich merke, dass es mir hilft, wenn ich reden kann. Ich finde auch, dass wir Angehörigen Rechte haben nicht nur die Kranken. Schliesslich dürfen wir Angehörigen auch nicht krank werden. Also versuche alles zu tun, so dass Du dabei gesund bleibst.

Am Anfang habe ich sogar ganz leichte Schlaftabletten genommen, weil ohne Schlaf geht gar nix. Mittlerweile nehme ich aber immer in akuten Situationen Neurodoron von Weleda, ist pflanzlich und mir hilft es.

Wir haben zum Beispiel im März unseren Urlaub für September gebucht. Mir war nicht gut dabei. Seit April wissen wir, dass der Krebs bei ihm wieder da ist. Und hoffen trotzdem, dass wir in den Urlaub fliegen können. Ausserdem suchen wir nach einer grösseren schöneren Wohnung trotz Krebs. Wobei ich immer darauf achte, dass ich diese auch alleine bezahlen könnte. Es ist alles nicht leicht, aber aufgeben wollen wir nicht und ich denke, den Kranken hilft es zu kämpfen und ich glaube auch, dass den Kranken Optimismus hilft!

Ich wünsche euch alles alles Gute für die Zukunft. Und scheue Dich nicht uns weiter zu löchern ... Es tut nämlich so gut hier im Forum zu lesen, dass man nicht alleine ist... LG MEL
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Tobias Müller 27.12.1982 - 29.09.2014
Engel leben ewig, Helden sterben jung!
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