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Alt 09.07.2004, 14:48
Gast
 
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Standard Für meinen Papa

Liebe Astrid,

Dein Brief an Deinen Papa spricht mir aus der Seele. Auch ich bin Anfang 30 (genau 31) und mein Vater starb am 20.06.2004 nach sieben Monaten.
Er war ganz außergewöhlich liebenswürdig und liebenswert, so daß sein Verlust für uns alle (meine Mutter und noch 3 Geschwister) ganz schrecklich zu ertragen ist.
ICh bin selbst Ärztin (was die Situation gar nicht besser macht- ganz im Gegenteil) und habe ihn die ganzen Monate über betreut. Und auch in den letzten zwei Wochen, die er aufgrund einer Bauchfellentzündung im Krankenhaus verbringen mußte, waren meine Mutter und ich ständig um ihn herum.
Genau wie Dein Vater hat mein Vater das Angewiesensein auf Andere überhaupt nicht gemocht. Er hat sich nur von uns waschen, füttern und rasieren lassen. Aber wir haben es ja auch gerne gemacht. Selbst in den letzten Tagen war es ihm am wichtigesten uns aufzuheitern.
Die Leere die entsteht durch seinen Tod ist wirklich unerträglich. Aber zumindest ist diese ständige Angst davor, daß schon wieder eine schlechte Nachricht kommen könnte endlich vorbei.
Mein Vater hat seine Erkrankung immer ganz bewunderswert ertragen und irgendwann habe ich verstanden, daß es ihm half, daß er so sehr mit seinem Leben zufrieden war.
Ich hoffe wirklich, daß mir dieses Wissen auch irgendwann helfen wird mit seinem Tod zurecht zu kommen.
Alles Liebe
Monika
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