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Alt 04.08.2013, 13:03
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Hallo Tina!
Es freut mich, dass es dir soweit gut geht. Ich weiß, man kann nicht immer unbedingt von "gut" sprechen aber man lernt mit der Zeit mit dem Verlust zu leben. Bei mir dauert es auch noch, es sind nicht alle Tage gleich gut oder schlecht, es wechselt immer wieder ab.
Es ist gut, dass du wieder in die Arbeit gehst und dass wieder ein bisschen Normalität einkehrt. In der Arbeit wird man dazu gezwungen sich mit anderen Dingen zu beschäftigen und an etwas anderes zu denken.
Ich habe gerade Ferien, anfangs konnte ich mit dieser Ruhe gar nichts anfangen, jetzt, wo ich mich schön langsam wieder auf die Arbeit vorbereiten muss habe ich ganz und gar keine Lust dazu und muss mich wieder dazu zwingen. Aber es hilft nichts und wir müssen weitermachen ob wir wollen oder nicht und unsere Eltern wünschen sich dass wir wieder ein bisschen Normalität haben, da bin ich mir ganz sicher.

Ich glaube das mit dem Träumen, das kommt noch! Man lässt es anfangs noch nicht zu. Bei mir hat es auch länger gedauert und ich wollte auch unbedingt von Papa träumen. Aber es ist ganz selten dass ich von ihm träume. So wie heute Nacht, einfach so!

Du hast gefragt wie es meiner Mum geht?! So la la, es geht. Sie lässt sich nichts anmerken und probiert so gut es geht zu leben. Man merkt aber trotzdem dass sie sehr sehr traurig ist. Manchmal ist sie sehr überdreht und möchte alles auf einmal machen und dann wieder sehr unkonzentriert. Aber auch sie lernt langsam damit umzugehen. Sie geht nicht so gerne ans Grab, sie spricht zuhause mit Papa aber sie hat zum Grab nicht den Bezug. Alles ist recht solange es gut tut und ein bisschen hilft!
Sie hatte ja von Papa das Auto übernommen und hatte dann erst vor ein paar Wochen einen schrecklichen Unfall mit einem Radfahrer. Gott sei Dank ist nicht mehr passiert außer ein paar Prellungen und Dellen am Auto. Aber sie war sehr geschockt und es tat ihr so leid dass es mit Papas Auto passiert war.
Wir versuchen halt so gut es geht zu leben und es uns gut gehen zu lassen. Es klappt nicht immer weil uns die Traurigkeit immer wieder einholt aber wir wissen dass Papa nur das Beste für uns möchte und wir versuchen es auch umzusetzen und die schönen Momente zu genießen.

Ich drück dich ganz feste und wünsch dir einen ganz schönen sonnigen Sonntag! Alles Liebe
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Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Diagnose am 21.12.2011
am 23.2.2013
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