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Alt 12.08.2013, 00:36
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Zitat:
Zitat von jasmina_32 Beitrag anzeigen
...Man fragt sich ständig wieso? Wieso gerade wir/sie. Wieso nicht wer anderer. Aber dafür gibt es keine logische Erklärung...
Hallo Jasmina,

eine ganz normale Frage und eine ganz normale Reaktion aus Trauer, Angst und Wut. Jeder stellt sich diese Frage. Allerdings schreibst du: 'Wieso nicht wer anderer.' Ich denke, das willst du nicht wirklich. Niemand will das wirklich. Es wäre die falsche Lösung. Es gibt Dinge im Leben, die bedürfen keiner logischen Lösung bzw. für uns Menschen gibt es keine logische Erklärung für das, was uns passiert. So weh das auch tut, verständlicherweise.

Was meinst du mit: ...damit abschließen...? Mit der Trauer um einen geliebten Menschen? Mit dem Verlust, den du selber erlitten hast? Wieder Nähe zulassen zu können? Deinem Sohn eine 'gute' Mutter sein zu können, die alles erklären kann?

Du steckst in der vielleicht tiefsten Krise deines Lebens. Um da wieder raus zu finden gibt es keine Patentlösung. Den Weg zu deiner Lösung musst du selber finden. Andere können dir dabei lediglich zur Seite stehen und du ihnen, doch gehen musst du ihn selber. Beispiele dazu kannst du hier viele finden.

Du bist vor Entsetzen gelähmt, der Tod deiner Mutter hat dich paralysiert. Ich verstehe das, ging mir auch so, als meine Frau starb. Schau dich in dir selber um, nur dort findest du deine Antworten und auch deine Möglichkeiten, aus diesem Loch wieder nach oben zu krabbeln. Dabei auch erkennen, welche Fragen lösbar sind und welche nicht. Die unlösbaren kannst du getrost zur Seite schieben. Deine Leiter nach oben können Freunde sein, sind dein Mann, dein Sohn. Nicht, weil sie dich 'brauchen', sondern weil du sie und sie dich lieben. Auch hier kannst du Hilfe finden.

Ich kann dir nur eins sagen: mit der Trauer abschließen, endgültig, das geht nicht. Soll es auch nicht. Denn sie wird sich verändern. Ganz langsam, Schritt für Schritt, bis sie irgendwann zu einem vertrauten Begleiter wird, der die Erinnerung wach hält. Manchmal schmerzlich, oft auch schön, doch immer liebevoll. Wann das ist, kannst nur du selber herausfinden.


Alles Liebe für dich und deine Familie,

Helmut
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