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Alt 28.08.2013, 12:35
Flisiklaus Flisiklaus ist offline
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Standard AW: Bauchfellkrebs

Hallo Petra,

deine Fragen stellen sich andere Betroffene sicherlich ebenfalls, so dass ich kurz darauf eingehen möchte. Zunächst einmal kann man meine Geschichte hier im Forum (klick mit der linken Maustaste auf meinen User-Namen und dann "Suche alle beiträge von Flisiklaus" anwählen) nachlesen.
Der Auslöser meiner Krebserkrankung war der Blinddarm. Das stellte sich dann aber erst heraus, nachdem ich darauf bestand, mir den Blinddarm zu entfernen. Das irgend etwas in meinem Bauchraum nicht stimmt war ein Zufallsbefund durch eine Ultraschalluntersuchung, bei der die Aszites festgestellt worden ist. Eine MRT-Untersuchung brachte kein Ergebnis, worin die Ursachen dafür zu finden sind. Erst bei einem mikroinversiver Eingriff zeigte sich das Dilema. Auf diversen Fotos war der Befall des Bauchfells mit Krebsgeschwüren unübersehbar.

Ein Nachweis der Krebszellen im Bauchraum durch MRT und CT ist bei mir nicht möglich. Natürlich auch nicht durch Ultraschall. Aber auf Grund der vorhandenen Referenz-Bilder vergangener Untersuchungen sind gewisse größere Krebsgeschwüre als Schatten zu erkennen. Für die Planung einer Operation sind solche Darstellungen , weil unvollständig, nicht geignet. Nach den bei mir vorgenommenen Operationen nach der Sugarbaker-Methode mit HIPAC ist mein Bauchraum frei von Aszites, so dass eine erneute Feststellung einer Aszites und deren Ausmass als Indikator für die Notwendigkeit einer erneuten Operation herhalten muss.
Tatsächlich ist erst bei der Operation das wahre Ausmass des neuerlichen Befalls feststellbar und meine Ärztin muss dann entscheiden, wie weit sie den Krebsbefall entfernen kann, ohne mich umzubringen. Im Vorgespräch bin ich mit meiner Ärztin Frau Prof. Dr. R. darüber einig geworden, dass nur so weit operiert wird, dass anschließend noch ein normales Leben möglich ist.

Ein wiederholter Eingriff ist je nach Krebsbefall und Patientenzustand möglich, wie du bei mir sehen kannst. Das ist natürlich bei jedem Menschen unterschiedlich und abhängig, ob noch andere Erkrankungen vorliegen, die einen erneuten Eingriff verbieten können.
Mein Bauch wurde nunmehr bereits vier mal an der gleichen Stelle geöffnet - die Ärzte fragten mich scherzhaft, ob sie nicht gleich einen Reisverschluss mit einnähen sollen - und ich habe mit der Wundheilung oder Narbenschmerzen keinerlei Probleme. Dr. Sugarbaker, den ich auf einer Konferenz im vergangenen Jahr traf, sprach mir Mut zu und meinte, dass weitere Operationen den Krebs in seine Schranken weisen wird. Allerding los wird man die Erkrankung nicht.

Im Moment fühle ich mich richtig gut, so dass ich der nächsten Untersuchung gelassen entgegen sehe. Sollte erneut Aszites feststellbar sein, geht es wieder unters Messer - dann aber erst im nächsten Jahr.

Ich hoffe dir und anderen hier im Forum entwas Hoffnung mit auf dem Weg gegeben zu haben. Mein Motto ist dran bleiben, aber sich nicht vom Krebs das Leben bestimmen zu lassen. Ich genieße jeden Tag auf`s neue und freue mich auch an den kleinen Dingen des Lebens so dass ich Abends mit einem Lächeln zu Bett gehen kann

Ich wünsche dir und allen anderen hier im Forum alles Gute und lasst euch nicht unterkriegen.

viele Grüße von

Klaus aus Berlin
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Der Krebs kann nie der Gewinner sein, denn wer heimlich mit Vorsprung startet erhält keinen anerkannten Sieg.
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