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Alt 01.09.2013, 15:51
J.F. J.F. ist offline
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Standard AW: Interferon-Therapie

Hallo Cordula,

das bisher nichts weiter bei Deinem Mann gefunden wurde, liest sich schon mal gut. Weiter so

Studien haben sehr strenge Regeln. Keine Teilnehmer mit Autoimmunkrankheiten, keine Leber-Nieren-Herz-etc-Problemen. Man möchte so wenig Störfaktoren beim Vergleich haben wie nur möglich. Und wie will man vergleichen, wenn man nicht weiß wie es im "Normalfall ohne Behandlung" laufen würde? Und es gibt genug Betroffene, die eine Interferon-Therapie ablehnen. Wir sind heute in der "glücklichen" Lage ein paar Wirkstoffe mehr angeboten zu bekommen wie vor ein paar Jahren. An Studien kann auch nicht jeder teilnehmen, siehe oben, sondern manch einer kann nur auf die bereits zugelassenen Medikamente zurückgreifen. Bei Ipilimumab zB weiß man, mein Informationsstand von Frühjahr 2012, nicht wie es sich bei Autoimmunkrankheiten verhält. Dies weiß man aber beim Interferon, eben weil es schon sooo lange auf dem Markt ist. Und trotzdem noch so viele Unbekannten im Spiel sind. Auch hier wird immer noch geforscht ohne Ende.

Deswegen stellen die 3 Mio I.E. die Standardmenge dar. Manche Unikliniken verschreiben zB älteren Betroffenen auch nur 0,5 Mio I.E. statt der 3 Mio I.E. Man könnte auch personaliziert den Wert ermitteln, nur mit welchen Voraussetzungen? Bei der Hochdosis hat man einen Berechnungsfaktor: die Haut. Aber bei der Niedrigdosis liegen nunmal die meisten Studienergebnisse vor. Also hält man sich daran. Denn eins scheint sicher zu sein: Das Spektrum der Nebenwirkungen ist im Bereich der Lebensqualität wesentlich angenehmer als bei der Hochdosis, die Wirkungen wohl sehr vergleichbar.

Hier zwei Links zu Doktorarbeiten, die Dich vielleicht interessieren könnten:
Lebensqualität bei Melanom- Patienten unter adjuvanter Interferon- alpha 2a- Therapie von Dr.med. Susanne Rötzer aus dem Jahr 2008:
http://www.diss.fu-berlin.de/diss/se...he-Version.pdf

Nebenwirkungsspektrum der Interferon a - Therapie in niedriger, mittlerer bis hoher Dosierung an 98 Patienten in der onkologischen Dermatologie von Christina Eicholt aus 2004:
http://miami.uni-muenster.de/servlet...ssertation.pdf

Bekommt Dein Mann das Interferon alpha (egal von welchen der beiden Firmen) 3x3 Mio I.E. oder das pegylierte Interferon ausserhalb der Studie? Es interessiert mich deswegen, weil ich eine Pressemitteilung auf der Seite des Bundesministerium für Arzneimittel und Medizinprodukte vom 08.08.2013 gelesen habe, dass das Pharmazieunternehmen Lieferschwierigkeiten bzgl des Interferon alpha 2a (Roferon) hätte.
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