[Alexandra1970]

Hallo,

zunächst ein paar Angaben zu mir:
Ich heiße Alexandra, bin 43 Jahre alt und lebe in Hannover.
Anfang April haben wir erfahren, dass mein Vater ein kleinzelliges Bronchialkarzinom, "extensive disease", also Stadium IV hat. Der Tumor hat also schon fleißig Metastasen in der Leber und in der Wirbelsäule gebildet. Uns wurde gesagt, dass nur noch lebensverlängernde Maßnahmen eingeleitet werden. Zunächst war von maximal 14 Monaten Lebenserwartung die Rede, am letzten Freitag hat mir der Onkologe gesagt, dass es maximal 9 Monate sind. Das ist schon ein wirklicher Schlag ins Gesicht, zumal mein Papa erst 68 ist und ich mir gewünscht hätte, dass er mindestens 80 Jahre alt wird. Aber das wünscht sich wahrscheinlich jeder für sich selbst und seine Lieben.

Mein Papa hat mittlerweile zehn Bestrahlungen der Metastase in der Halswirbelsäule und sechs Chemos (alle drei Wochen drei Tage hintereinander) bekommen. Die Chemos hat er erstaunlich gut weggesteckt. Nachdem er zunächst 14 kg abgenommen hatte, hat er mittlerweile fast acht wieder zugenommen. Er bekommt jetzt täglich einen "Kraftdrink". Das Rezept hat uns das Krankenhaus gegeben (flüssige Sahne, Sahnejoghurt, Traubenzucker und pürierte Früchte je nach Saison). Auch sonst ist sein Appetit gut - besser als vor der Diagnose.

Nachdem am Anfang alles nach "dunkelschwarz" aussah, gibt es auch immer wieder sehr schöne Momente. Nichtsdestotrotz macht uns die Krankheit auch viel Angst, und die Gedanken drehen sich immer wieder im Kreis. Insbesondere wenn man an Ärzte gerät, die von Empathie noch nie etwas gehört zu haben scheinen. Hat jemand Erfahrungen mit Onkologen in Hannover, die wissen, was Feingefühl ist?

Ich freue mich auf einen weiteren Austausch mit euch.

Ganz liebe Grüße, Alex