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Alt 03.09.2013, 14:48
PeterBoe PeterBoe ist offline
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Standard AW: Wenn die Krankheit auf die Seele drückt

Hallo Hase72 und Bremensie,

ich bin so einer von denen die "meinen alles mit sich selbst ausmachen zu müssen"

Als "Mann" lasse ich Euch jetzt mal ein bischen unter unseren harten Männerkern schauen:
Vor 13 Jahren hat der Lungenkrebs mir meine Frau genommen und mich hat letztes Jahr der Darmkrebs erwischt.
Ein sehr guter Freund von mir hat eine immer weiter fortschreitende Parkinson-Erkrankung.
Ich weiss also wovon wir hier reden.

Es gibt kein Patentrezept wie man mit Deinem Mann oder auch jedem Kranken weiterkommt, aber man sollte eben alles versuchen.
Meine Erfahrung ist, dass dieses "jetzt wollen wir und mal hinsetzen und mit Dir reden, über die Krankheit und die seelische Belastung usw." nicht unbedingt hilfreich ist.
Einen guten Freund zu haben, der einen "einfach mal so" besucht und mit einem über "normales" redet kann helfen sich zu öffnen und wenn das der wirklich gute Freund ist und wenn dein Mann das Bedürfnis danach hat, dann kommt das Gespräch sowieso irgendwann darauf.
Lass Deinen Mann bestimmen wann er und mit wem sprechen will, versuche Du nur, die Gelegenheiten zu schaffen unter denen er sich aussuchen kann, wann er spricht.
Die Verwandten/Freunde/Bekannten muss man aber vorher etwas instruieren wie sie sich verhalten sollen: kein Besuch "weil jemand krank ist" sondern weil "Du jetzt vielleicht etwas Abwechslung brauchst".
Weil unser Parkinson-Patient sehr kulturbeflissen ist, machen wir z.B. schon mal Ausflüge ins Museum; nicht weil er krank ist, sondern um das Museum zu besuchen.

Ich drücke Euch alle Daumen und dicken Zehen;
liebe Grüsse
Peter
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