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Alt 04.09.2013, 23:21
Jule2.10 Jule2.10 ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Hallo, auch ich möchte hier die Geschichte meiner Mutter erzählen, die am 11.08.13 verstorben ist.
Die Diagnose bekamen wir im Oktober 2011, Kehlkopfkrebs. Danach folgten Laser, Bestrahlung und Chemo. Meine Mutter hat sich durch alles tapfer durchgekämpft, doch nichts hatte geholfen, sie wurde zusehens schwächer. Außerdem hatte meine Mutter sich alles eingefangen was man dabei wohl kriegen kann, MRSA-Virus usw.
Anzuschauen, wie seine eigene Mutter es vor Schmerzen fast nicht mehr aushalten kann, war das Schlimmste. Wie oft hatte ich mir gewünscht, dass sie am Abend einschläft und einfach nicht mehr aufwacht, nicht für mich sondern für sie, dass das Leid endlich ein Ende hat.
Im Juni 2013 hat sie einen letzten Versuch unternommen und hatte eine Vitamin B17 Therapie angefangen, nicht zur Heilung, sondern in der Hoffnung, sie hätte wenigstens noch die letzte Zeit ein paar schönere Tage.
Sie hatte zu diesem Zeitpunkt schon nächtliche Erstickungsanfälle, wo auch kein Sauerstoffgerät half. Ihre größte Angst war, einfach zu ersticken.
Mitte Juli meinte sie dann, dass es jetzt wohl langsam zu Ende gehen würde.
Mein Urlaub war für Ende Juli gebucht, sie und ich hatten große Angst vor diesem Urlaub, doch meine Schwestern versicherten mir, sie würden sich gut kümmern, und jetzt hatte sie es doch so lange ausgehalten, dann würde sie doch auch die nächsten zehn Tage nicht sterben.
Jeden Tage habe ich mit meiner Mutter telefoniert.
Am 9.8. kam ich nachts nach Hause, wir telefonierten noch, am 10.08. war ich zweimal bei ihr und am 11.8. ist sie gestorben, auf der Intensivstation des Krankenhauses. Ich bin mir ganz sicher, sie hat gewartet bis ich wieder da bin, wir sollten uns noch mal sehen. Ich bin so dankbar, dass ich sie noch sehen konnte und ihre Hand halten konnte, bis sie eingeschlafen ist.
Ich vermisse sie unendlich, wenn es auch heute noch so unreal ist, es kommt mir vor wie ein böser Traum.
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