Hallo Ihr Lieben, lieber J,

ja, was kann man als Angehöriger wie lange aushalten? Natürlich geht es den Kranken am schlechtesten, aber auch die Angehörigen leiden. Ich finde, es ist das Schlimmste, davor zu sitzen und nicht mehr helfen zu können. Man kann so wenig tun. Ja, da sein, Schmerzmittel geben und beruhigen, aber sonst...??? Sie wissen, dass sie sterben, sie haben Angst, fühlen sich alleine u.s.w.!
Meiner Mutter geht es jetzt von Tag zu Tag schlechter. Sie ist wieder durcheinander, kann nichts mehr alleine und doch, als ich gestern kam, war das erste, was sie mir sagte: jetzt wird es immer schlimmer! Was soll man in so einem Moment tun, klar, habe ich gesagt, ich bin bei Dir, aber ich kann nicht immer bei ihr sein, ich habe einen Job! Sie bräuchte mich aber den ganzen Tag, vielleicht auch in der Nacht. Oh Mann, ich werde noch verrückt. Jeden Tag rufe ich an, sie kann nicht mehr telefonieren. Heute wollte sie mir guten Morgen sagen, dann schlief sie ein, am Telefon. Ich sitze dann im Büro und meine Arbeit stapelt sich, muss mich konzentrieren...! Geht aber nicht!

Geht es Euch auch so? Wie schafft ihr das alles unter einen Hut zu bekommen? Ich schlafe mit dem Telefon ein und werde mit dem Telefon wach. Alles andere ist z.Zt. nebensächlich. Haus und Familie, ach ja, die hat man auch noch. Na ja, später, irgendwann habe ich auch dafür wieder Zeit.

Ich bin traurig! Kann nicht mehr!

Euch allen viel Kraft und liebe Menschen, die euch auffangen!
Monika