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Alt 16.09.2013, 17:17
webealu webealu ist offline
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Standard AW: Mein Mann hat Nierenkrebs mit 36

Hallo,

auch von hier mal wieder ein Update:
meinem Mann ging es wie in meinem Post vom Juli erwähnt ausgesprochen gut! Die Therapie war erfolgreich, zumindest so erfolgreich wie eben geht. Heisst keine neuen Metastasen und die existierenden wachsen nicht mehr oder schrumpfen zum Teil sogar leicht.
Immernoch keine nenneswerten Schmerzen im Rücken son dass entschieden wurde, die Morphintabletten abzusetzen und durch schwächere zu ersetzen. Er hatte sogar wieder angefangen, ganztags zu arbeiten, auch das funktionniere einwandfrei. Alles in allem also sehr positiv.

Diesen August waren wir alle 3 für 2 Wochen auf Hawaii, ein Traum meines Mannes. Den Flug haben alle (wir haben einen 15 Monate alten Sohn) sehr gut überstanden und vor Ort war wirklich Entspannung pur angesagt.

Wieder zurück zu Hause hat uns seine Ärztin zu einem Nierenspezialisten geschickt weil die Nierenwerte meines Mannes nicht gut waren. Es hiess, man wolle doch mal sehen, ob man da nicht was machen kann. Und wenn nicht sei das auch kein grosses Problem.
Ja der Spezialist sah das anders: seine Niere sei auf Gefährdungsstufe 4 von 5, man müsse unbedingt sofort eine Biopsie machen da das die einzige Möglichkeit sei, genau zu wissen was zu tun sei. Gesagt, getan. Er wurde am Tag darauf im KH aufgenommen, einen Tag später wurde die Biopsie durchgeführt. Leider mussten wir lernen, dass so eine Biopsie relativ "blind" durchgeführt wird und man im Voraus nie so ganz genau wissen kann, ob man denn am Ende das richtige Stück Niere herausschneidet (unglaublich!!). In seinem Fall war natürlich ein vollkommen unbrauchbares Stück geholt woden, also musste die Prozedur wiederholt werden. Beim 2. mal haben sie es dann doch richtig hinbekommen.
Das Ergebnis ist nur halb einleuchtend für mich: anscheinend greift das neue Molekül, das er zur Bekämpfung des Nierenkrebses bekommt, die verbleibende Niere an. Dazu hat er immernoch hohen Blutdruck als Nachwirkung vom Sutent, das er im April (!!!) abgesetzt hat, was wiederum auch die Niere angreift. Die Nierenspezialisten haben ihm dann eine Behandlung verschrieben, die aber wiederum kontraprodultiv zu seiner Krebstherapie ist.
Heute war wieder Termin im Krankenhaus, wo er eigentlich seine Dosis dieser neuen Krebstherapie bekommen sollte. Seine Ärztin sagt, wir machen weiter wie bisher nur hat das Labor, das die Studie durchführt, eine andere Meinung gehabt und ihn eine Stunde später nach Hause geschickt. Aufgrund seiner Werte wollen sie ihm das Medikament nicht mehr verabreichen. Donnerstag hat seine Ärztin eine Besprechung mit dem Labor, dann erfahren wir vielleicht mehr.
Das geht natürlich einigermassen auf die Substanz.

Ich hatte zudem ein Gespräch mit seiner Ärztin. Ich hatte, glaube ich, erwähnt, dass wir unter Umständen ein 2. Kind bekommen wollen. Da wir aufgrund der Behandlung nicht auf natürlichem Wege schwanger werden dürfen (zu grosses Risiko zu Fehlbildungen und spätem Schwangerschaftsabbruch), müssen wir auf künstliche Befruchtung zurückgreifen, die wiederum nur durchgeführt wird, wenn seine Ärztin einwilligt. Unnötig zu sagen, dass mir diese Bevormundung sehr arg aufstösst aber nun...sei es drum! Während des Telefonats mit seiner Ärztin hat sie mir deutlich gesagt, dass wir - und vor allem ich - uns das genau und schnell überlegen sollen weil er statistisch gesehen noch 20 Monate zu leben hätte.

Ich surfe viel und hatte natürlich die Statistiken zu seiner Klassifikation auch schon gelesen aber ich gebe zu: es von ihr zu hören hatte tatsächlich eine ganz andere "Qualität". Gott sei Dank weiss er davon nichts und dabei bleibt es auch!!
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