[Mimoeschen]

Ich hatte jahrelang ein "Fibroadenom", war damit bei bestimmt 4 verschiedenen Ärzten über die Jahre, die mir alle sagten, das sei ein Fibroadenom. Ich sei ja auch noch viel zu jung für Brustkrebs. Ich war 19, als ich den Knoten das erste mal spürte. 2009, also 7 Jahre später, erkrankte meine Mutter an Brustkrebs. Ich war dadurch verunsichert und bat in dem Brustzentrum in dem sie behandelt wurde um einen Kontrolltermin zur Absicherung. Der Radiologe sagte auf den ersten Blick, es sei kein Fibroadenom - und er hatte recht. Ich habe den Knoten entfernen lassen und es war ein - gutartiges - Hamartom. Was ich damit sagen will, die Spezialisten sehen jeden Tag Entartungen desselben Gewebes, sie wissen, wonach sie suchen und wie was aussieht. Dieser Radiologe hat bei mir ein Jahr später einen zweiten Knoten geschallt und lag auch da mit seinem Riecher wieder goldrichtig. Es war eine pseudoangiomatöse Stromahyperplasie. Ich neige zu etwas exotischen Befunden. Habe mir auch den Knoten entfernen lassen. Jetzt habe ich mit Anfang 30 zwei Narben auf der Brust. Aber das ist mir alles tausendmal lieber als irgendein Risiko nicht ausgeräumt zu haben und nachher mir selbst die Schuld geben zu müssen, nicht genug Vorsorge betrieben zu haben. Ich hatte jahrelang einen Knoten in der Brust, der mich immer beunruhigt hat. Ernst genommen wurde ich erst, als das Zauberwort "familiäre Vorbelastung" ins Spiel kam. Aber wir haben alle das Recht auf eine gute Behandlung und darauf, ernst genommen zu werden.

Eine Kollegin von mir ist gerade erkrankt, sie ist 29. Keiner in ihrer Familie hatte Brustkrebs. Es gibt also nichts, was es nicht gibt. Das hat mir der Radiologe damals auch gesagt. Ich würde Dir also auch dringend raten, zu einem Experten zu gehen. Mach Druck, dann kriegst Du sicher schneller einen Termin. Da ist man in den besten Händen! Viel Glück Dir.