[tommy59]

Hallo Ihr Lieben,

heute geht mal wieder garnichts. Bin um 8:00 Uhr nach einer schrecklichen Nacht aufgewacht und habe erst mal nur an die Decke gestarrt.

Seit dem Tod meiner geliebten Heike bin ich nun pausenlos damit beschäftigt die Dinge, die Sie hinterlassen hat zu regeln. Abmeldungen, Ummeldungen, Kündigungen, Termine mit Steuerberater, Notar, Gericht und Banken. Unendlich viele Telefonate und aufgesetzte Schreiben. Das ist der Wahnsinn und ich sehe keine Ende in Sicht. Manchmal möchete ich einfach nur weglaufen.

Gestern habe ich mich erst mal um unsere Hunde gekümmert, dass die wenigstens in gute Hände kommen. Hat bei einem auch schon geklappt und es wurde auch gleich gestern Abend schon abgeholt.

Einerseits war ich sehr froh darüber aber als er weg war hab ich wieder nur dagesessen und gedacht das nun schon wieder ein Teil meiner Liebsten gegangen ist.

Wir waren seit 1,5 Jahren dabei, Ihr Haus zu einem richtigen Kuschelnest umzubauen. Neue Fassade, neue Fenster, neuer Eingangsbereich, neues Wohnzimmer, neues und ganz kuscheliges Schlafzimmer neue Küche usw. Das Haus war halt Ihr ein und alles. Hier hat sie sich sicher, geborgen und unantastbar gefühlt. Deshalb hat Sie Sich in der letzten Zeit wohl auch immer mehr hier verkrochen.

Jetzt habe ich das Gefühl, dass das Haus immer leerer und vor allem dunkler wird. Es ist nichts kuscheliges mehr da und das macht mich sehr, sehr traurig.

Nächste Woche werde ich versuchen wieder nach Stuttgart zu fahren und zu arbeiten. Ob es mir wirklich gelingt weiß ich nicht. Vielleicht ist es aber auch ganz gut jetzt doch mal Abstand zu gewinnen. Vielleicht geht es mir da auch besser, da ich mit der kleinen Wohnung, die ich dort habe nichts mit meiner Liebsten verbinde, da Sie nie da war.

Entschuldigt bitte, wenn ich Euch so mit meinen Problemen zuschütte.

Trotzdem danke fürs zuhören

Ganz viel Kraft an Euch Alle. Das werden wir brauchen.

Thomas