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Alt 08.11.2013, 17:29
wortgefluester wortgefluester ist offline
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Standard AW: Habe gerade ein Déjà-vu

Hallo Thomas,

ich habe mich heute hier angemeldet, weil ich mich selbst sehr verzweifelt fühle und dein Thread hat mir als erstes aus der Seele gesprochen, so dass ich, nach dem ich alles gelesen habe, dir schreiben muss.

Ich habe ebenfalls ein Déjà-vu.

Heute ist der Todestag meines Lebensgefährten. Er ist vor 10 Jahren an Leukämie (AML) erkrankt und nach Chemo und Transplantation hatte er einen Rückfall und ist 1 Jahr später verstorben.

Im April diesen Jahres ist mein jetziger Lebenspartner ebenfalls an Leukämie (AML) erkrankt. Nach 4 Chemobehandlungen ist er seit Oktober entlassen.

Wir haben ebenfalls "Hals-über-Kopf" im Mai geheiratet.

Die Diagnose war ein Schock und die erste Zeit war ich überhaupt nicht bei mir. Andererseits war die Begleitung "einfacher", da ich die Begrifflichkeiten, die Wege, die Komplikationen, den Ablauf mit den Schwierigkeiten kannte. Beim ersten Mal bin ich von einer "Katastrophe" in die nächste gefallen.
Diesmal war ich geschockt und verzweifelt aber ruhiger - weil wissender.

Mein Problem mom. ist, dass ich 100 % pessimistisch bin. Ich lasse mir das nicht anmerken, behalte das komplett für mich. Aber in mir sehe und fühle ich, dass er einen Rückfall haben wird. Bisher dachte ich, das hinge mit meinen Erfahrungen zusammen.
Heute mittag habe ich mit meinem Partner telefoniert und er hat mir erzählt, dass er informiert worden ist, dass sein Marker sich nicht gut entwickelt habe und dass doch wieder Leukämiezellen nachweisbar sind. Es sei aber noch kein Rückfall. Er wird in den nächsten Tagen punktiert, um genaueres zu erfahren.

Als er mir das erzählt hat, war ich traurig, aber nicht geschockt ... Angst natürlich ... aber die habe ich seit April .... anhaltend.

Was schlimm ist, dass ich das Gefühl habe mich emotional abzukapseln, wie als sollte es mich nicht nochmal so schlimm treffen, wie beim ersten Mal (das war nämlich meine erste richtige große Liebe).


Und Thomas, zu deinen Zeichen ...
ich habe Sie heute noch, auch nach all den Jahren ... es sind kleine "Verrücktheiten", die, wenn man sie erzählt, völlig skurril klingen ... eben weil sie mit "normalen Verstand" eben nicht zu erfassen sind.
Ich glaube, dass es sie gibt, damit man sich nicht "so alleine" fühlt, damit man weiß, dass der andere eben nicht "verloren" ist ... er/sie ist da.

Ich mag die Platte "Mensch" von Grönemeyer, kennst du sie?

Manu
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