Einzelnen Beitrag anzeigen
  #2  
Alt 03.12.2013, 06:49
Brynhildr Brynhildr ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.11.2012
Ort: Rhein-Main-Gebiet
Beiträge: 347
Standard AW: Meinen Papa hats erwischt!

willkommen hier, Ariane,
und alles gute für Deinen Vater!
mein Tumor war zwar ein paar cm höher (Zungengrund) aber die Behandlung startet ähnlich: also, sage ich nur dazu bissl was, und erst mal : Kopf hoch !
Zitat:
Zitat von RennSchnecke Beitrag anzeigen
....
Wird ihm erst später schlecht? Wird er durch die Bestrahlung bald nichts mehr essen können? ....
Die neuen Medis, die es vor der Chemo weg gibt, verhindern ganz gut, daß einem schlecht wird, dafür machen sie bissl müde, d.h. am Chemo-Tag wird er öfter mal müde sein.
Die Chemo-Medikamente führen einen heftigen Rundumschlag auf alle sich schnell teilenden Zellen im Körper.
Von diesen sich schnell teilenden Zellarten gibt es 4 Arten:
1. Tumore
2. Blut bzw. Blutbildung im Rückenmark
3. Schleimhäute (auch im Darm)
4. Haare

Tumore sind entartete Zellen, die eigentlich nur im Programm haben, sich zu teilen und zu wachsen.
Sie haben kein Reparaturprogramm. (Darauf setzt man hier!!)

Nr. 2 bis 4 haben ein Reparaturprogramm und
erholen sich also jeweils nach der chemischen Attacke wieder, nur halt unterschiedlich schnell.
Deswegen habe ich die Chemo-Woche über mal mit trockener Nase oder trockenen Lippen gekämpft, das Gefühl, wie wenn eine Erkältung anrückt, aber nicht schlimm. Schleimhäute im Darm spielen halt auch schon mal verrückt, das kommt und geht dann noch.

Die Zellen 2 bis 4 gehen auch unterschiedlich schnell kaputt,
daher hat man je nach Medi die Haare noch 2-3 Wochen.

[Bei mir wurde nach der 2. Chemo-Woche eine Kontrolle gemacht, und der Tumor (über 4cm, inoperabel) hatte sich um mehr als 90% verkleinert (Arzt-Voraussage war 20 bis 80% Verkleinerung!! ) Daher gab es die 3. Chemo auch noch obendrauf - hätte sie nicht gewirkt, wäre das unnütze Quälerei gewesen.]

Als die Bestrahlung startete, war am Anfang alles wie vorher, .... nach ca. 3-4 Wochen wurde der Mund trockener, da wurde das Schlucken schwieriger, ca. 5 Wochen nach Start konnte ich nicht mehr Essen, aber noch bissl trinken, und ernährte mich vorübergehend über die PEG, die vorsorglich gelegt worden war ... das hatten aber nicht alle meiner Mitpatienten....
3 Wochen nach Bestrahlungsende konnte ich bereits wieder Kuchen essen, und schon 5 Wochen danach mein Gewicht wieder halten....
Also, auch das geht vorüber.

Kopf hoch, das wird!
Gruß
Bruni
Mit Zitat antworten