AW: Magenkrebs mit Metastasen auf der Leber - was nun?
Hallo Tine,
Zweitmeinung: dein Vater sollte einfach zu seinem Hausarzt gehen, und das mit diesem besprechen. Der kann ihm da am besten weiter helfen, denn bei ihm sollten sowieso alle Fäden zusammen laufen. Eine Zweitmeinung steht deinem Vater jederzeit zu und bedarf keiner Genehmigung. Wichtig dabei, dass er alle Unterlagen zu seiner Krankengeschichte vorlegen kann. Die behandelnden Ärzte müssen sie ihm in Kopie zur Verfügung stellen.
Mal zu deinem Vater: er ist 67, also mehr als 3 mal 7. Er ist mündig und zudem ist er der Betroffene. Ich finde es mutig, dass er nach Statistiken oder Lebenserwartung und was weiß ich noch fragt. Das ist sein Umgang mit seiner Krankheit und da sollte ihm niemand reinreden, geschweige denn, dass er das mit euch absprechen müsste. Wenn er nicht reden will über seine Sorgen und Ängste, so ist das sein Recht. Viele machen das genau so. So leid es mir tut und so gut ich dich verstehen kann: eure oder deine Meinung zu seinem Umgang mit der Krankheit und seinem vielleicht bevorstehenden Tod kommt erst nach seinem Willen. Es ist alleine sein Leben.
Du/ihr solltet ihn vielmehr unterstützen und seinen Weg akzeptieren. Das heißt natürlich nicht, alles zu schlucken. Reden und diskutieren darf man durchaus. Doch nicht entmündigen. Dass du verschiedene seiner Verhaltensweisen nicht verstehst, heißt noch lange nicht, dass sie falsch sind. Es ist auch nicht wirklich wichtig, dass du ihn verstehst.
Wenn er z.B. nicht reden will, dann ist das so. Du kannst ihn nicht zwingen. Doch du kannst ihm deine Ängste erzählen. Vielleicht versteht er dich ja und du ihn dann auch.
Alles Gute,
Helmut
Geändert von HelmutL (01.01.2014 um 12:19 Uhr)
Grund: Ergänzung
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