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Alt 28.07.2004, 16:46
Gast
 
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Standard Erfahrungsaustausch, Teil 2

Liebe Sandra,
das mit den "Wellen der Angst" hast du sehr treffend beschrieben, so empfinde ich das auch. Meine Erfahrung ist, dass die Angst im ersten Jahr der Erkrankung am größten war. Zudem hatten mich niederschmetternde Äußerungen einiger Ärzte in eine tiefe Depression gestürzt. Durch den Austausch mit Betroffenen in diesem Forum habe ich gelernt, besser mit meiner Situation klarzukommen und die Krankheit anzunehmen. Aber die Angst wird für den Rest meines Lebens mein ständiger Begleiter sein. Nicht nur die Angst um mein Leben, sondern auch um das Leben derer, die ich hier kennengelernt habe und die mir z.T. auch durch Mailkontakte, Telefonate oder auch persönliches Kennenlernen sehr ans Herz gewachsen und sehr wichtig sind.

Motivation finde ich bei meiner Familie. Mein Sohn ist erst 13, er braucht mich noch eine ganze Weile. Habe zudem einen ganz lieben, optimistischen Mann, der die Krankheit mit mir trägt. Es ist nicht mein Krebs - es ist unserer.

Die Simonton-Meditation habe ich auch ausprobiert, aber das ist nichts für mich. Ich entspanne bei meiner Lieblingsmusik viel besser. Ansonsten versuche ich, mein Leben weiterhin zu genießen, trinke gerne mal ein Gläschen Wein oder auch zwei, und esse was mir schmeckt - ohne Reue und schlechtes Gewissen - auch wenn da einiges dabei ist, was nicht unbedingt als "gesund" gilt. Ich nenne das Lebensqualität.

Durch die alternativen Maßnahmen habe ich das Gefühl, aktiv an meinem Befinden mitzuarbeiten. Ich weiß nicht, wie es mir ohne meine Mittelchen gehen würde, aber im Moment geht es mir physisch wirklich gut. Und es kann nicht schaden, weitere "Trümpfe" in der Hand zu haben. Daher auch mein Interesse am Schlangengift. Bist du durch einen Heilpraktiker da ran gekommen? Würde mich gerne mehr über die verschiedenen Alternativ-Methoden austauschen. Schade, dass dies in dem eigens dafür vorgesehenen Themenbereich "andere Therapien" kaum möglich ist, ohne Gefahr zu laufen, von irgend jemandem niedergemacht oder ausgebremst zu werden.

Freue mich, wieder von dir zu lesen. Hast du inzwischen deinen OP-Termin?

Alles Liebe
Anita
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