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Alt 28.03.2014, 07:38
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Sternschnubbe Sternschnubbe ist offline
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Standard AW: Mami! Warum? Du fehlst mir!

Guten Morgen Mami, Guten Morgen lieber Papi,

wie ihr sicher sehen könnt, geht es mir derzeit durchwachsen. Die Arbeit lenkt mich sehr ab und fordert auch viel von mir, aber vielleicht ist es gar nicht so schlecht. In der anderen Zeit bin ich wieder stark in Gedanken versunken und ganz viel bei euch. Ich hinterfrage zurzeit so viel. Ich erinnere mich auf einmal an so viele kleine Details. Oft denke ich darüber nach, ob ich nicht hätte etwas anders machen können, bzw. wünsche mir so oft, dass es anders gelaufen wäre. Nein, es geht nicht darum, dass ich euren Tod hätte aufhalten können, aber ich hätte gerne vieles anders gemacht.
Eigentlich wollte ich euch gerade etwas anderes schreiben, aber mein Gedanke ist mir entfallen. Ich vermisse euch so sehr.
Die Tage vergehen so schnell. Mami, heute bist du seit 189 Tagen nicht mehr unter uns und du Papi seit 53 Tagen!
Na toll, jetzt wollte ich euch mal wieder berichten und nun sind meine ganzen Gedanken weg. Die, die ich in der Bahn, auf dem Weg zur Arbeit, beim Lesen, unter der Dusche und immer mal wieder zwischendurch habe. Aber zum Glück könnt ihr meine Gedanken ja immer hören, wenn ihr das wollt und nicht erst wenn ich hier schreibe.

Ich liebe euch!



Hallo Tina,

ach, Tina, ich danke dir für deine Worte und sie helfen mir und bauen auf. Das Thema Kinder ist in diesem Punkt sowieso ein sehr schwerer. Meine Mama war die kinderverliebteste Person, die kannte. Sie hatte alle Kinder gern und erst Recht ihre eigenen und ihre Enkel. Ich weiß noch, wie sie sich insgeheim total gefreut hat, dass auch bei mir so langsam der Wunsch und die Planung des Kinderwunsches erwachten. Jetzt bin ich was das angeht zwiegespalten. Es tut unheimlich weh zu wissen, dass sie nie meine Kinder kennen lernen wird und nie mehr Milli aufwachsen sehen kann und überhaupt. Jedes geborene Kind in unserer Familie wird mir Freude und Schmerz zu gleichen Teilen auslösen. Das ist eh das unfairste an der ganzen Geschichte. Und auch Papa hat sich immer so gefreut.

Du machst mir echt Mut, wenn du von dem Haus eurer Eltern berichtest. Ich überlege mir auch immer wieder neu, wie ich es am besten angehe und mache mir auch Gedanken, wie ich es allein hinbekomme, für den Fall, dass die anderen irgendwann aussteigen. Aber noch ist es zum Glück so früh im Jahr, dass bisher noch alles ok läuft.

Ich wünsche dir und euch allen ein schönes Wochenende.
__________________
Die Trauer hört niemals auf,
sie wird ein Teil unseres Lebens.
Sie verändert sich und wir verändern uns mit ihr.


Mami
am 06.02.1958 geb.
Diagnose Leukämie: am 26.08.2013
ein Engel seit dem 20.09.2013

Papi
am 06.03.1956 geb.
tödlich verunglückt und
ein Engel seit dem 03.02.2014

Ihr fehlt mir
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