Einzelnen Beitrag anzeigen
  #79  
Alt 09.04.2014, 19:24
schnaddi schnaddi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.02.2014
Ort: Berlin
Beiträge: 298
Standard AW: nur zusammen sind wir stark(2)

Hallo Mausi,

zu der Sache mit deinem Bruder kann ich dir sagen, überall im Bekanntenkreis wo bereits Mütter gestorben sind, also teilweise einfach nur altersbedingt gestorben, haben sich fast ausschließlich die Töchter gekümmert und die Söhne kommen halt mal zum Besuch. Ich weiß net warum das so ist, aber wenn Männer Schwestern haben überlassen sie denen gerne alles. Wenn aber iwie möglich sollte dein Bruder vielleicht sich mal öfter bei eurer Mom blicken lassen. Sonst sitzt er wirklich iwann da und fragt sich, ob das richtig war usw. Solche Fragen stellen sich ja oft erst, wenn es nicht mehr umkehrbar ist.

Meiner mom gehts leider gar nicht mehr so gut, glaube du hast das falsch verstanden. Klar, man kann auch nicht immer so einen ganzen thread verfolgen, das ist einfach zuviel. Fasse mal kurz zusammen: Erstdiagnose war im März 2012. Die letzten zwei Jahre hat mom eigtl mehr oder weniger ohne große Pausen nur Chemotherapien gemacht. Einige hat sie gut vertragen, andere weniger, im Großen und Ganzen war es aber eine gute Zeit und ohne Chemo hätte Mama gar keine Symptome gehabt, bis eben auf den Husten. Bis Dezember 2013 war alles soweit okay. Seit Januar wurde dann die Luft immer weniger. Da hat sie Sauerstoff nach Hause bekommen. Und dann im März hat sie entsetztliche Schmerzen in der seitlichen Rippengegend bekommen. Die sind jetzt im Griff, weil sie Morphium bekommt. Mom war so schwach (35 kg)m dass gar nix mehr ging, sie bekommtt auch Porternährung, weil alleine essen kaum geht. Samstag gings ihr schlagartig sehr viel besser, das hielt ein paar Tage an und seit heute gehts ihr wieder genauso schlecht wie vorher. Denke, wir müssen uns dran gewöhnen, dass sie jetzt gute Tage und auch schlechte hat.

Ich habe gelesen, dass du noch einen thread hast? Werd da am Wochenende mal reinlesen. Unsere beiden Mütter sind genauso alt, und wir offensichtlich auch, wenn die 69 dein Jahrgang ist. Wann hattet ihr die Diagnose bekommen? Du schreibst dass deine mom auch zur Gewichtsabnahme neigt. Ich weiß jetzt nicht, wie deine mom statuiert ist, meine war ja schon immer zierlich (46 kg). Ich rate Euch aber, das im Auge zu behalten. Wenn sich eine Kachexie ausbildet, kriegt man kaum noch Gewicht rauf. Mom kriegt trotz der Ernährung kein Gramm auf die "Rippen". Wir haben mit der Ernährung zu lang gewartet, a wollte sie es immer nicht, und zweitens haben wir den Onko recht spät gewechselt. Der jetzige hat das sofort angeleiert als sie jetzt die schmerzen bekam und nicht mehr essen konnte, der alte hat uns nichtmal die Möglichkeit genannt. Wir hätten das viel früher starten müssen. Deswegen würd ich euch raten darauf zu achten. Mit so einem Fliegengewicht kann man nicht mehr sooooo viel behandeln, das ist das Blöde und das erzeugt natürlich auch viel Schwäche.

Das mit der Müdigkeit hatte mom auch die ganze Zeit. Mal mehr mal weniger......kann man nicht viel gegen tun. Hab gelesen, am Tag nicht mehr als eine Stunde schlafen, damit man nachts gut schlafen kann. Also man sollte nach Möglichkeit wohl versuchen ein wenig gegen anzugehen, aber mom ist das auch nie gelungen, von daher, mach dir da nicht so einen Kopf, das gehört leider zu der Krankheit dazu, und unter Therapien nimmt das oft noch zu.

Kann Euch aber sagen, das kann noch ganz lange sehr gut gehen. Es ist einfach bei jedem anders. Hatte hier eine zeitlang die Beiträge der mouse gelesen. Hat damals viel Hoffnung gegeben, weil sie es ja geschafft hat sieben Jahre mit der Krankheit zu leben. Und ich hatte mom davon erzählt. Sie fragt heute noch, wie es der Frau geht, und ich hab es nicht fertig bekommen, ihr zu sagen, dass sie gestorben ist, weil ich gemerkt habe, wieviel Mut ihr das gegeben hat, dass man sowas schaffen kann......

Was mich im Moment so wahnsinnig macht. Ich kann moms Zustand so schwer einschätzen. Er ist schon ziemlich schlecht, ja, aber ich weiß zur Zeit nicht wohin das führt. Wird das nochmal besser und hat sie vielleicht doch noch etwas Zeit oder ist das Ende der Krankheit längst eingeläutet? Ich weiß halt nicht, was mich in den nächsten Wochen und Monaten erwartet. Mir wäre es wirklich lieber, alles wäre überschaubarer, aber bei dieser Krankheit ist irgendwie alles drin und man kann es nicht einschätzen. Möchte auch den doc nicht nach einer Prognose fragen, denn wenn der jetzt sagen würde, vielleicht sechs monate, dann würd ich an nichts anderes mehr denken...und möglicherwreise tritt das dann so gar nicht ein, und deswegen frag ich lieber gar nicht.....man kann nur abwarten. Und das beste draus machen.....

schön dass es deiner mom zur Zeit ganz gut geht, und ich halte Euch die DAumen, dass das auch noch lange so bleibt

Drück dich auch mal ganz fest und schick dir ein großes Kraftpaket
Einen schönen Abend für Euch