AW: Königinnenweg beim 2. Rezidiv
Hallo liebes Engelchen,
ich habe gerade bei Sannchen gelesen, pass bitte auf Dich auf. Es gibt schon genug Sachen, die man nicht abgeben kann, aber irgendwo muss man ja anfangen.
Zwei kleine Kinder und ein großes Haus mit Garten sind wirklich schon genug und ich bewundere immer wieder, wie Du das überhaupt so kurz nach der Chemo schaffst.
Mit den Nachbarn ist das immer schwierig, weil das ja auch auf Gegenseitigkeit beruht. Es gibt aber auch Zeiten, da kann man nicht 100% zurückgeben (falls Du überhaupt soviel Hilfe bekommst?) und die Versorgung der Haustiere muss dann auch mal anders gelöst werden. Schließlich war das ein geplanter Urlaub und kein Notfall.
Das ist halt aufwendig, aber Deinen Nachbarn sollte klargemacht werden dass evtl. auch mal kurzfristig ein Aufenthalt im KH notwendig sein kann. Da muss auf jeden Fall ein Plan B her.
Natürlich kümmere ich mich auch gerne um die Katzen der Nachbarn, das ist aber im Nachbarhaus und mit dem Weg durch den Keller sind das jedes Mal 5 Stockwerke.
Im Sommer werde ich auch schon wieder etliche Chemos hinter mir haben und ich weiß nicht, wie es mir dann geht. Das erwartet auch niemand. Als Ansprechpartner, falls mal ein Tier krank ist, stehe ich gern weiter zur Verfügung und im Notfall kümmere ich mich auch, aber die Grundversorgung muss dann durch andere erfolgen. Funktioniert auch.
Solange Du nicht Klartext redest, verstehen Deine Nachbarn nicht, wie krank und erschöpft Du tatsächlich bist und eigentlich schon Deine kostbaren Reserven angreifst. Klage auch mal richtig! Du hast allen Grund dazu. Und die Formulierung „kein Problem“ solltest Du mal für eine Zeit aus dem Wortschatz entfernen. Und denk daran, dass nur DU an diesen Dingen wirklich etwas ändern kannst.
Ganz viele liebe Grüße
Lisa
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