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Alt 22.04.2014, 18:51
Viki Viki ist offline
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Standard AW: Der Anfang vom Ende?

Hallo Frau Grün,

es tut mir sehr leid, dass auch dein Papa von dieser schrecklichen Krankheit betroffen ist. Ich weiß auch wie schrecklich es ist, das unabänderliche Ende kommen zu sehen. Meine Mutter ist 4 Jahre nach ihrer Erstdiagnose Brustkrebs an den Lebermetastasen gestorben. Die meiste Zeit bewegte ich mich zwischen Hoffen und Bangen und die letzten 3 Monate wünschte ich ihr auch ein schnelles Ende, möglichst ohne viel Leiden, nur damit sie es endlich überstanden hätte.

Ja, nach ihrem Tod ist mir erst einmal eine große last von der Schulter gefallen und ich war so froh für sie, dass sie es "geschafft" hatte. Das tiefe Loch der Trauer kommt erst später.

Zitat:
Zitat von Frau Grün Beitrag anzeigen
Ich weiß das die meisten Leberkrebspatientien ins Leberkoma fallen und nichts mehr mitbekommen, aber das geschieht ja meist aufgrund der Zirrhose und dem nicht mehr verstoffwechselbaren Ammoniak. Aufgrund fehlender Zirrhose wird mein Papa dieses 'Glück' wahrscheinlich nicht haben.
Dazu kann ich dir sagen, dass dein Vater auch ohne Zirrhose ins Leberkoma (Hepatische Enzephalopathie) fallen kann, da der Krebs die Leber irgendwann so überschwemmt, dass sie nicht mehr ausreichend arbeiten kann. Sie funktioniert nicht mehr, genau wie bei der Zirrhose. Es kommt also auf dasselbe hinaus.

Meine Mutter fiel ins Leberkoma, als das Metastasengewebe fast die gesamte Leber befallen hatte. Sie hatte nie Schmerzen, war nur unendlich müde und schwach. Sie schlief die letzten 2 Wochen ca. 20 - 22 Stunden am Tag und konnte die letzte Woche das Bett nicht mehr verlassen. Letztendlich wurde sie gelb, war verwirrt und die letzten 20 Stunden nicht mehr ansprechbar. Sie starb ganz ruhig.

Drei Wochen vor ihrem Tod erfuhr sie durch ihre Heilpraktikerin, dass nichts mehr zu machen sei und sie nun wohl bald sterben werde. Durch dieses sichere Wissen hat sie das Gespräch gesucht und wir konnten uns mit ihr noch so gut austauschen. Sobald sie wach war wurde gesprochen. Es blieb für sie nichts unerledigt und dass empfand sie als hilfreich. Täglich bedankte sie sich bei meinem Bruder und mir, dass wir Tag und Nacht bei ihr waren. Diese letzte Woche ist mir bis heute ein großer Trost. Nie war ich meiner Mutter so nah.

Es ist selbstverständlich, dass du dir ganz große Sorgen machst, aber du wirst stark sein (glaube mir, das kommt ganz automatisch) und das alles gemeinsam mit deinem Vater und deiner Familie durchstehen.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und deinem Vater, dass er, wenn es so weit ist, ohne Leiden gehen kann.

Liebe Grüße
Viki
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