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Alt 05.05.2014, 11:58
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carlchen carlchen ist offline
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Registriert seit: 22.05.2012
Ort: Südwestfalen
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Standard AW: Nicht traurig sein, sondern dankbar, daß ich gehabt habe

Hallo Christian,
danke für deine Nachricht.
Das tröstliche ist ja, man ist ja nicht so ganz allein.
Meine Töchter leben noch zu Hause und im Moment ist das gut so.
Schon das ist ein Grund weiter zu leben, nicht wahr.
Mein Therapeutin war heute auch ratlos.
Was soll ich mit meiner nun vielen Zeit anfangen.
Letztes Jahr hatte ich ja doch meiner Mutter, die hat mich schon mal auf Trab gehalten. Und ich hätte ja nie geglaubt, daß ich "gern" arbeiten gehe.
Dabei könnte ich ja jetzt wegen dieser ganzen Rentengeldgeschichte weniger arbeiten, mal so theoretisch.
Den Zettel habe ich im Moment in meiner Jackentasche habe ich letztes Mal am Ende der Trauergruppe bekommen.


Segen der Trauernden

Gesegnet seien alle,

die mir jetzt nicht ausweichen.

Dankbar bin ich für jeden,

der mir einmal zulächelt

und mir seine Hand reicht,

wenn ich mich verlassen fühle.

Gesegnet seien alle,

die mich immer noch besuchen,

obwohl sie Angst haben,

etwas Falsches zu sagen.

Gesegnet seien alle,

die mir erlauben,

von dem Verstorbenen zu sprechen.

Ich möchte meine Erinnerungen

nicht totschweigen.

Ich suche Menschen,

denen ich mitteilen kann,

was mich bewegt.

Gesegnet seien alle,

die mir zuhören,

auch wenn das,

was ich zu sagen habe,

sehr schwer zu ertragen ist.

Gesegnet seien alle,

die mich nicht ändern wollen,

sondern geduldig so annehmen,

wie ich jetzt bin.

Gesegnet seien alle, die mich trösten

und mir zusichern,

dass Gott mich nicht

verlassen hat...

Marie Luise Wölfing
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