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Alt 21.06.2014, 16:19
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frankdortmund frankdortmund ist offline
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Standard AW: Diagnose Eierstockkrebs,welche Behandlung?

Hallo zusammen,

danke für eure guten Wünsche. Wie ihr euch vorstellen könnt war Carmen am Boden zerstört. Ich habe es ihr erst am Donnerstag gesagt um ihr nicht auch noch den Mittwoch zu versauen. Es hat sie getroffen wie ein Keulenschlag und die Zeit bis Freitag war einfach grässlich. Am Freitag sind wir gleich in der Früh nach Essen gefahren. Der Arzt war aber noch gar nicht greifbar, steckte noch in einer OP. Die Sprechstundenhilfe hat uns dann schonmal die Begleitpapiere für die Studie ausgehändigt. Carmen konnte die sich gar nicht durchlesen, das habe ich dann gemacht. Die einleitenden Sätze sind folgende: Sie leiden an einer schweren bösartigen Erkrankung die auf die bisherigen Therapien nicht ausreichend angesprochen hat, danach kommt dann die Erklärung des ganzen.
Wie bereits gesagt wurde diese Studie am Freitag Nachmittag geschlossen.
Carmen war einfach nur noch am Ende. Jetzt kommt aber echt die positive Überraschung, nach ca einer Stunde erschien der Arzt und hat uns ins Behandlungszimmer geholt. Das Gespräch begann dann damit, dass er sich für die Art und Weise des Informationsflusses entschuldigt hat und uns aufgeklärt hat, daß es dadurch zum Missverständnis kam. Es ist nicht so schlimm wie gedacht und er hätte uns niemals angerufen. Das kam alles so: Am Montag hatte Carmen den turnungsmässigen Termin für die Avastingabe, an dem Tag wird ja auch immer Blut untersucht und Mittwoch lag dann das Ergebnis in der Onkologie vor, der Tumormarker war leicht angestiegen aber nicht so hoch, dass akuter Handlungsbedarf besteht. Das wurde in der Onkologie aber anders interpretiert und da die wussten dass die Studie schliesst wurde das alles so alarmmässig ohne Rücksprache mit ihm durchgezogen und der Termin bei ihm gemacht. Die Unterschrift auf der Studie dient nur dazu, dass wir eingewilligt haben, dass die Tumormasse von der noch Proben im Krankenhaus aufbewahrt werden durch ein Labor auf bestimmte Rezeptoren untersucht werden dürfen um ein spezielles Medikament dass genau an diesen Stellen angreift auszuprobieren. Es ist aber überhaupt nicht gesagt, dass es dazu überhaupt kommt. Er wollte aber auf alle Fälle, dass Carmen im Fall der Fälle einmal die Option auf das Medikament hat, die ihr sonst verbaut wäre.
Also einfach nur vorausgedacht und im Sinne und zum Wohle des Patienten gedacht nur in der Ausführung nicht ganz so gut.Aber das lässt sich wohl in keinem Krankenhaus ausschliessen. Jetzt wird aber am nächsten Freitag ein Bauchraum CT gemacht. Der Arzt verspricht sich aber nicht viel davon. Erfahrungsgemäss sind da nach einer grossen OP einige Stellen zu sehen, die nicht eingeordnet werden können. Verwachsungen,Vernarbungen oder wirklich ein Tumor. Niemand wird es genau sagen können und nach seiner Meinung wird es dann darauf hinauslaufen den Tumormarker weiter zu beobachten.
Eins Chemo oder eine Nachschau OP auf Verdacht schwächt ja nur den Körper da hat er Recht. Da Carmen den Tumormarker ausdrücklich nicht wissen wollte habe ich auch nicht danach gefragt, ich muss das respektieren auch wenn ich ihn gern gewusst hätte. Den Link zu der Studie stelle ich gleich noch ein, das geht schon fast in die Richtung der personalisierten Chemotherapie. Ich wünsche euch allen noch ein schönes Wochenende

Viele liebe Grüsse
Frank
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