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Alt 28.07.2014, 16:04
kicia kicia ist offline
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Standard AW: Endstation Hospiz, wie soll ein Mensch das nur ertragen?

Danke euch für eure Antworten!
Heute habe ich mir mal ein paar Stunden genommen und bin ins Elternhaus gefahren, solange ist meine Schwester bei ihm. Seit gestern ist er wieder viel klarer. Auch in der Nacht hat er mich noch gefragt warum und wieso und er will nach Hause. Er macht gerade scheinbar unabhängig vom Hirntumor so eine aggressive Phase durch. Wie könnten wir ihn da rein stecken sagt er. Und er ist sauer. Ich habe versucht ihm zur erklären, dass es gar nicht so schlecht ist da. Viel besser als im Krankenhaus. Und dass ich und meine Schwester immer da sind, solange wir nur können (ich Urlaub bis Sonntag vorläufig, Schwester bis Mittw.). Aber er scheint jetzt so vertieft in sich, meckert nur, er will nach Hause, eine kleine Wertschätzung, dass immer jemand da ist 24/7, die kriegt man nicht. Die erwarte ich auch nicht, aber umso größer die Angst, wie er reagiert wenn wir beide wieder arbeiten müssen und nicht jeden Tag da sein können... bin jetzt gerade mal 2 Std. da mal raus- da lässt er erstmal meine Schwester anrufen wann ich wieder da bin. Das ist so einerseits süß, so kindlich, so hilflos. Und andererseits frage ich mich, was sein soll wenn ich wieder 500 km weit fahre um zu arbeiten.

Oh es wurde schon so lang, nur eine kurze Frage: Ich habe gelesen, man soll den Leuten im Hospiz nicht die Hoffnung nehmen. Ist doch richtig oder? Er fragte mich gestern traurig, scheinbar nicht realisierend, was ein Hospiz ist: Muss ich hier für immer bleiben? Ich sagte Nein. "Nur bis du stirbst" habe ich einfach mal weggelassen. Ist doch richtig oder? Obwohl ich eig. der Meinung bin, jeder Sterbende hätte ein Recht darauf. Aber ich bringe es nicht über das Herz!

Liebe Grüße,
Agi
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