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Alt 04.09.2014, 16:34
PeterBoe PeterBoe ist offline
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Standard AW: Leberkrebs - keine Therapie möglich

Liebe Tochter1,

ich kann aus aktueller eigener und aus Erfahrung als Ehemann meiner an Krebs gestorbenen Frau nur bestätigen, dass das Warten schrecklich ist.
Aber es ist damit auch so ähnlich wie mit vielen anderen unangenehmen oder gar hässlichen Dingen im Leben: wenn man sich überwindet und endlich akzeptiert, dass es einfach so ist wie es ist und nicht zu ändern, dann fällt es plötzlich leichter.
Das ist ganz wichtig, denn Ihr befindet Euch ja erst am Anfang der ganzen Behandlung.

Deine Erfahrungen sind 100%ig genau dieselben wie die von uns allen hier im Forum; die Wartezeiten sind schlimm, sie sind bei allen mehr oder weniger gleich und sie sind unvermeidlich:
- eine Blutuntersuchung braucht im Labor ihre Zeit; für manche medizinisch/biologisch-analytischen Tests müssen die Proben soundso viele Tage bei einer bestimmten Temperatur gelagert werden.
- nach einer Bestrahlung u/o Chemo braucht der Körper ein paar Wochen, bis er sich davon soweit erholt hat, dass eine OP gemacht werden kann
- umgekehrt muss eine OP-Wunde erstmal bis zu einem gewissen Grad heilen bevor man wieder mit Bestrahlung u/o Chemo weitermachen kann.
- alle Medikamente brauchen eine gewisse Zeit im Körper bis sich überhaupt eine Wirkung zeigen kann; bei der Kopfschmerztablette sind es bloss ca. 20 Minuten, aber Krebs ist nun mal kein Kopfschmerz und bei einer Chemo dauert es natürlich länger bis die beabsichtigte Wirkung sichtbar wird.
- und nicht zuletzt: hast Du mal darüber nachgedacht, dass der Volksmund hunderte Jahre menschliche Erfahrung in ein paar wenigen Worten zusammenfasst: gut' Ding will Weile haben! Die Betonung liegt dabei auf: GUT DING

Hoffentlich konnte ich Dich etwas trösten.
LG
Peter
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