[Franziska72]

Hallo Thomas,

das ist ja toll, dass Deine Tochter Anschluss zu einer "Gleichbetroffenen" gefunden hat. Das hilft ihr bestimmt richtig gut.
Ich gehe auch regelmäßig zum Psychotherapeuten. Mir hilft das enorm. Und ich bin online in einem Forum für jung verwitwete Menschen. Dort kann man, gerade wenn man sich abends mal einsam fühlt, chatten und lesen. Dann fühlt man sich nicht mehr so alleine mit seinem Schicksal.
Meine Schwiegermutter kommt auch so gar nicht klar mit dem frühen Tod Ihres Sohnes. Leider ist sie auf dem Standpunkt, das niemand ihr helfen kann und das es nie wieder besser wird. Sie war schon immer solch ein Mensch (und das ist jetzt nicht böse gemeint), der sich nicht hat helfen lassen wollen, sondern lieber in Ihrem Selbstmitleid ertrunken ist. (auch vor der Erkrankung Ihres Sohnes) Ich versuche jetzt trotzdem einen Termin bei einem Therapeuten für sie zu kriegen, ich kann das nicht auch noch alles alleine stemmen.
Ich hoffe Ihr könnt den heutigen Tag irgendwie so begehen, dass es nicht zu schrecklich wird. Mein Schatz hätte nächste Woche Geburtstag. Den Tag direkt werde ich wohl mit der Familie irgendwie begehen (mal sehen, wie meine Schwiegermutter so drauf ist) und am Samstag danach werde ich mit unseren Freunden ein Schnitzel-Gedenkessen machen. Mein Mann hat so gerne Schnitzel gegessen ;-)
Mein Psychotherapeut hat mir gesagt, das man solch bedeutende Tage nicht ignorieren sollte (das funktioniert eh nicht), sondern sie irgendwie auch besonders begehen kann. Vielleicht kannst Du ja trotz allem irgend etwas Schönes mit Deinen Mädels machen. Und wenn Ihr ein Eis essen geht in Gedenken an Anika und praktisch für sie mit esst.

LG,
Franzi