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Alt 17.09.2014, 19:13
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Panda72 Panda72 ist offline
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Registriert seit: 27.08.2014
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Standard AW: Königinnenweg beim 2. Rezidiv

Hallo Engelchen,

ganz ungewöhnlich, dass hier drei Tage kein Beitrag zu lesen ist.

Hoffe, das ist kein schlechtes Zeichen.

Ich bin im Urlaub und Sitze gerade in einem Café mit Free wifi einem Latte XXL und nutze kurz die Chance, Dir zu berichten wie ich das Buch gefunden habe. Ich bin nämlich durch.

Ich fands nicht so gut.

Warum?
Sechs Jahre ist der Titel. Die Überlebenszeit von der Diagnose bis zum Ende und das obwohl es am Anfang sehr negativ aussieht. Toll könnte man angesichts dieses Titel denken. Ich aber fühlte mich als Leser von einer gefühlten Ohnmacht in die nächste geworfen. Fast war ich am Ende des Buches nur vom Lesen ebenso erschöpft und angestrengt wie die Protagonisten in dem Buch am Ende der Therapien. Das Leiden der Schwester ist so immens groß, dass ich - hätte ich heute die Wahl - mich ernsthaft nach dem Vorteil einer nach Ansicht der meisten Mediziner gewinnbringenden und das Leben verlängernden Chemotherapie fragen würde. Es ist nicht eine, sondern gleich drei Erkrankungen. Deutlich wird auch die Notwendigkeit, jede Diagnose noch mal zu hinterfragen und auf das eigene Gefühl zu vertrauen. Deutlich wird auch die Überforderung des Pflegepersonals und der Ärzte im hektischen Klinikalltag und der Gewinn der komplementären Medizin und was diese in Ergänzung zu leisten imstande ist. Aus meiner Sicht profitiert in jedem Fall die Autorin von diesem Buch, weil sie dadurch das Trauma des Verlustes der geliebten Schwester verarbeitet. Die Situation ist sicher nicht positiv, dennoch fehlt mir das Positive und die Leichtigkeit. Ich glaube fest daran, dass man mit einem Fokus auf die richtigen Dinge vieles anders durchstehen kann. Das Buch ist absolut authentisch, insbesondere z.B. Bzgl der Tatsache, dass man nie drauf vertrauen kann, dass sich Ärzte immer die Akte angesehen haben und man in hilflosen Situationen ohne die Hilfe von Außen echt aufgeschmissen ist. Das macht mich echt nachdenklich, weil ich keine Familie habe.

Bin ganz gespannt auf Deine Meinung.

Sei ganz lieb gegrüßt

Panda
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