Einzelnen Beitrag anzeigen
  #8  
Alt 17.10.2014, 09:40
Lella Lella ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.10.2014
Ort: Schweiz
Beiträge: 221
Standard AW: Hoffnung, Angst, Zuversicht , Sorgen , ( Hilfe )

Liebe Marmot

Danke für Deine Zeilen... Ja, Du bringst es auf den Punkt, die Unbeschwertheit ist weg. Und ich bin schon immer ein Mensch gewesen, der am Liebsten Gewissheit über alles hätte, überall und gegen alle Eventualitäten abgesichert, einen Notschirm für alle Situationen... Aber den gibt es nicht mehr. Manchmal glaube ich, es ist mein Prüfung, mein Schicksal, mein Karma oder wie auch immer man es nennen mag. Klingt vielleicht komisch, aber wenn es so wäre, dann würde es wenigstens ein kleines bisschen Sinn machen... Schwierig auszudrücken, denn eine solche Krankheit ist immer sinnlos.

Hmm, mit ihm darüber zu reden, das wünsche ich mir. Aber ich denke, dafür ist die Zeit noch nicht reif. Er kann es nicht. Und ich glaube, das muss ich akzeptieren. Und irgendwann kommt die Gelegenheit, bei der wir reden können. Zurzeit braucht er meine positive Kraft, das Aufrechterhalten der normalen Welt. Meine Angst nimmt ihm den Mut, den Glauben und gibt ihm das Gefühl, ich hätte bereits resigniert.

Ja, das mit dem Recherchieren kenne ich. Ich weiss nicht wie viele Fallberichte, Studien, Analysen, Dissertationen und Texte von Kliniken und Verbänden ich schon gelesen habe, viele mehrfach. Doch anstatt Klarheit macht sich immer mehr Verwirrung breit. Ich staune, sein Tumor gilt als sehr selten, mit wie viel Infos werden denn diejenigen überflutet, welche an einer häufiger auftretenden Krankheit leiden?! Na ja, wie gesagt, gebracht hat es nichts, schlauer bin ich kein bisschen. Die Prognosen sind schlecht bis hoffnungslos (doch was nützt mir dieses Wissen?), die Behandlungsmethoden sind uneinheitlich und die Prozentangaben von Wahrscheinlichkeiten für ein Rezidiv erstrecken sich von 0 - 100 %. Er will davon sowieso nichts hören, will keine Details kennen, beschäftigt sich nur mit seiner Krankheit wenn er muss. Schon ein simpler Anruf beim Arzt setzt ihn unter Druck, erzeugt Stress. Und eben, er fühlt sich gut! Das ist schön, vor allem, wenn ich hier so lese, wie es anderen geht. Aber gleichzeitig habe ich auch Angst, dass dies nur eine trügerische Sicherheit ist…

Ich hoffe, wirklich, dass ich mit der Situation irgendwann besser klar komme. Ein wenig hilft mir das Forum hier dabei, einfach mal austauschen können, Rückmeldungen erhalten, Anregungen und Gedanken machen. Und wenn auch endlich mal eine Nachkontrolle (das ist auch so ein leidiges Thema, aber das liegt nicht an meinem Schatz) stattgefunden hat.
Ich wünsche hier allen starken Freuen und Männern, die ihre Partner/Partnerinnen unterstützen viel Kraft für den heutigen Tag und dass es, wenn auch nur ein kleines bisschen aufwärts geht.
Und allen, die ihre Liebsten verloren haben möglichst viele Lichtblicke und schöne Erinnerungsmomente.
Liebe Grüsse an alle
Lella
Mit Zitat antworten