Hallo an alle die mich ein wenig begleiten in dieser schweren Zeit!
Meinem Papa geht es momentan nicht so gut. Er hat direkt nach der letzten Chemo vor 3 Wochen wieder eine Stomatitis bekommen. Wieder sehr schlimm geworden.
Er kann kaum was Essen, geschweige denn was Trinken.
Es tut ihm alles im Mund weh.
Hat auch wieder Kilos verloren in der letzten Woche.
Morgen geht er wieder ins Krankenhaus für die letzte Chemo. Das wird eh nix.
Er kann keine Chemo bekommen. Er ist zu schwach, die Erkältung geht auch nicht richtig weg (hat er seit knapp 2 Wochen)!
Am Samstag vormittag war er kurz da. Er war so verzweifelt. Hatte Tränen in den Augen. Er hatte sich unsere Fotoalben angeschaut wo wir alle Kinder noch klein waren. Er sagte mir, das wir eine richtig tolle Familie "waren". Wir immer zusammen gehalten haben.
Es hat mir so leid getan. Ich spürte richtig seinen seelischen Schmerz. Das er am Liebsten nie krank geworden wäre. Das er leider dem Tod ins Auge schauen muß. Und eventuell so sterben muß, wie er es nie wollte.
Ich mußte kurz den Raum verlassen, weil mich seine Gefühle erdrückten und kurz mal selber ins Taschentuch schnäuzen.
Er sagte mir, daß er nicht glaubt, daß er nach dem Tod ins Jenseits gehen wird. Es gibt kein Leben nach dem Tod. Dann schaute er mir tief in die Augen und sagte, er werde in uns weiterleben, in unseren Erinnerungen. Ein paar Tränen kamen bei ihm.
Das schnürrte mir den Hals zu.
Jetzt muß man sich vorstellen, das passierte alles innerhalb von 5 Minuten. Ohne das ich auch etwas sagen konnte. Und dann stand er auf und wollte gehen und meine Schwester kurz besuchen.
Ich hätte ihm so gerne etwas gesagt. Aber meine Kinder saßen daneben und haben gefrühstückt. Sie sind noch sehr klein...
Ich weiß, er hatte das Bedürfniss, mir seine Gedanken mitzuteilen.
Ich bin dann gestern abend noch mal hin um anzuknüpfen an seinen Gedanken. Keine Chance. Es sind immer kurze Augenblicke wo er sich öffnet und dann ist vorbei.
Und ich konnte jetzt schon 2x mal nicht helfen!
Ich mußte ihn einfach so wieder gehen lassen. Alleine mit seinen Gedanken.
Das tut mir so weh!!!
Wie grausam muß er sich fühlen mit all dem Gift in den Venen...!
LG Angela