Thema: Hodenkrebs
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Alt 31.08.2004, 20:40
Gast
 
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Standard Hodenkrebs

Hallo Silke,

zunächst einmal keine Panik -- da Du hier im Hodenkrebs-Forum gepostet hast, gehe ich mal von einer Hodenkrebserkrankung bei Deinem Mann aus, und wie Ihr sicherlich auch schon wisst, ist die Chance auf Heilung bei Hodenkrebs sehr, sehr groß.

Zu Frage 1: Von der Option eine PEB-Chemo auch ambulant statt stationär durchzuführen, habe ich allerdings noch nicht gehört. Für eine stationäre Therapie dieser kurativ angelegten Chemo gibt es nämlich ziemlich gute Gründe: das Cisplatin (das ist das 'P' in 'PEB') ist z.B. gar nicht gut für die Nieren. Um diese zu schützen, wurden sie bei mir für die gesamte Dauer meines stationären Aufenthalt -- also 24 Stunden über jeweils 6 Tage pro Zyklus -- mit einer speziellen Lösung (0,25 bis 0,5 Liter pro Stunde) gespült. Das wäre zu Hause einfach nicht machbar.

Zu Frage 2: Eine PEB-Chemo muß nicht unbedingt über einen Port erfolgen. Meinen ersten Zyklus habe ich zwar über einen Port bekommen -- leider musste dieser aber ca. einen Woche nach dem Einbau wieder ausgebaut werden, da sich dort Bakterien festgesetzt hatten. Den zweiten Zyklus habe ich mich dann mit einem ZVK am Hals herumgeschlagen, und bei meinem dritten Zyklus haben wir einen peripheren Katheter über eine linke Armvene gewählt.

Retrospektiv betrachtet, war die Gabe über den ZVK am Hals für mich am unangenehmsten, da bei jeder Kopfbewegung mein Infusomat, der die Chemo- und Flüssigkeitszufuhr regelte, durch das Abknicken des Schlauches nicht weiterlaufen wollte. Die anderen beiden beschriebenen Möglichkeiten fand ich ok. Am wenigsten Komplikationen gibt es wohl aber bei einer Gabe über einen Port -- hatte mit den Bakterien wohl einfach nur pech:-)

Viel Erfolg und alles Gute!

Ole
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