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Alt 15.11.2015, 12:53
Chances Chances ist offline
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Standard AW: Verlassen nach dem Horror !

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Zitat von vintage Beitrag anzeigen
@chances: eine an krebs erkrankte frau, die sich von ihrem mann trennt, als BITCH zu bezeichnen, finde ich unmöglich. ich hoffe, sie liest das nicht.
Wie würdest du sie nennen, wenn sie keinen Krebs hätte? Haben kranke Menschen ein automatisches Recht auf Heiligsprechung? Genau diese Idealisierung hilft keinem der sich missbraucht fühlt.

Ja das ist ein ausgesprochen harter begriff. Es war auch ein ausgesprochen hartes Verhalten. Das nicht benennen zu dürfen (nicht mal vor sich selbst) macht krank. Es treibt Menschen in die Verbitterung und in ein generalisiertes Misstrauen. Keiner verwendet das Wort Missbrauch einfach so. All das habe ich gelesen. Und wem ist dann geholfen, wenn zwei Menschen krank sind. Der eine körperlich und der andere psychisch? Und was ist dann mit der Tochter.

Dass es sehr wohl eine unmittelbare Folge der schrecklichen Krebserkrankung sein kann, habe ich extra hinzu gefügt. Wie viele tausend Geschichte gibt es hier, wo das trotz eines so schweren Schicksals nicht passiert. Und ja - das macht einen Unterschied. Ihn zu übersehen, halte ich für wenig hilfreich für denjenigen der hier um Hilfe gefragt hat und das war nicht seine Frau.

Ich denke es ist wenig hilfreich weiterhin in einer (moralischen) Loyalität zu bleiben, die genau dort hin geführt hat. In das Gefühl missbraucht worden zu sein. Muss das unter allen Umständen ausgeschlossen werden, weil jemand krank war? Für mich nicht. Es ist vielleicht eine Folge davon.

Ich sehe schon einen engen Zusammenhang zwischen Traumatisierung und (Krebs)Erkrankung. Eine Folge davon ist, dass sich weitgehend emotionslose Anteile bilden, die von moralischen Beschränkungen befreit sind (was ich als Bitch benannt habe), während die emotional behafteten Teile vom Bewusstsein fern gehalten werden (müssen) - das was vielleicht in selten kostbaren Momenten noch durchscheint. Vor allem der Tochter gegenüber wäre das mehr als wünschenswert. Egal ob die Ehe das übersteht, sollte doch die emotionale Verbindung zur Tochter bestehen bleiben. Ist das nicht der Fall, so kann man da durchaus etwas machen. PTBS ist gut behandelbar und im Sinne des Kindswohles schon etwas, das ich für überdenkenswert halte. Das würde auch der Tochter eine Erklärung liefern die sie nicht zu dem Schluss bringen muss, es nicht Wert zu sein von der Mutter geliebt zu werden.

lg
chances
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