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Alt 06.12.2015, 22:27
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susisausewind susisausewind ist offline
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Standard AW: Chemo Tagebuch, Erfahrungsaustausch, gemeinsames Durchstehen!!!

Hallo ihr lieben Chemomädels. Fast genau vor einem Jahr habe ich mich hier in dieser Runde eingefunden und ganz viel Kraft getankt für jede einzelne Sitzung an der Saftbar.
Ein kleines bisschen möchte ich euch heute von mir erzählen um euch Kraft zu geben dieses Mistvieh in unserem Körper zu bekämpfen.
Nach 6 × TAC hatte ich Federn gelassen. Jede einzelne Chemo hatte ich recht gut vertragen. Alle Tips befolgt und gehofft dass so manche NW gleich in der Tonne landet. Meistens hat es geklappt. Doch da war die Kraftlosigkeit, die Wassereinlagerungen, der Ganzkörperschmerz und die Neuropathien. Laufen von langen Strecken war nicht möglich. Auch so war ich unglaublich schnell müde.
Nach der Chemo kam die OP und die Feststellung, dass Haare sehr schnell wachsen wo Frau sie nicht braucht.....aber auch auf dem Kopf tat sich laaaaangsam etwas. Erstaunlicherweise sah es auch ganz ok aus. Ich fand mich hübsch und ich habe auch ausser Haus meine Perücke, Mützen und Tücher immer öfter vergessen.
Der Geschmack war wieder da, die Wassereinlagerungen verschwanden und ich musste mir eingestehen das der Rest der sich auf meiner Waage zeigte wohl eher Speck ist den ich mir angefuttert habe
Soweit so gut. Müde und Kraftlos war ich immer noch. Schmerzen in Füßen und Händen waren mehr als unangenehm.
Bestrahlung war der nächste Schritt. Ja ich habe das volle Programm Nun Bestrahlungen erscheinen im ersten Moment relativ easy. Jo geht auch wenn das Blut nicht reagieren würde. Also noch eine Spur müder. Ich hatte keine Lust mehr, wollte mein altes Leben zurück. Ihr kennt das alle. Im Rückblick muss ich sagen, eigentlich hab ich auch die Bestrahlung recht gut vertragen.
AHB ich kann es euch nur empfehlen. Man tankt Kraft, der Weg zurück zum altenneuen Leben wird dort begonnen.
Jetzt habe ich sowas ähnliches wie eine Frisur auf dem Kopf. Die Neuropathien sind rückläufig. Die Kraft hat enorm zugenommen (ich auch) ich bin Leistungsfähig undmeine Lebenslust ist zurück gekommen. Die Alte werde ich nicht mehr, aber das möchte ich auch gar nich mehr. Andere Dinge haben Priorität, Ich bin gelassener und dankbarer. So gesehen hatte das Ganze auch was Gutes.
Ihr seht dass es ein Leben nach der Behandlung gibt. Es ist ein Weg der schwieriger nicht sein kann und Geduld ist der wichtigste Begleiter.
Ich wünsche euch allen dass ihr am Ende sagen könnt: Ich hätte es nicht gebraucht, aber ich hab es geschafft und MIR geht es heute gut!
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Stark ist wer mehr Träume hat als die Realität zerstören kann!
Peter Maffay
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