Ärzte Zeitung, 21.09.2004

" Brustkrebsvorsorge - Gynäkologe setzt auf mehr Beratung

BOCHUM (akr). Niedergelassene Gynäkologen in Westfalen-Lippe wollen Frauen mit einer speziellen
Brust-Sprechstunde zur Teilnahme an Untersuchungen zur Früherkennung des Mamma-Karzinoms
motivieren. Die Ärzte möchten vor allem die 50- bis 70jährigen Patientinnen erreichen.

"Angesichts der hohen Zunahme des Brustkrebses müssen wir vor Ort etwas tun", sagt Dr. Lothar Loch,
Vorsitzender des Berufsverbandes der Frauenärzte in Westfalen-Lippe. Er hat gemeinsam mit der Dortmunder
Ärztin Dr. Ute Krähe die Initiative zur Einführung der Brust-Sprechstunde ergriffen.

Nach seiner Erfahrung verzichten gerade Frauen der Altersgruppe zwischen 50 bis 70 Jahren häufig auf den
Besuch beim Gynäkologen. Viele halten ihn nach der Menopause nicht mehr für erforderlich oder schrecken vor
der Untersuchung auf dem gynäkologischen Stuhl zurück, berichtet Loch. "Deshalb möchten wir sie darüber
informieren, daß sie zum Frauenarzt gehen können, ohne auf den gynäkologischen Stuhl zu müssen."

In der Brust-Sprechstunde haben die Ärzte mehr Zeit für ein ausführliches Gespräch mit der Patientin als im
Alltag. "Wir fordern die Frauen zu Selbstuntersuchungen auf", sagt Loch. Sobald das Mammographie-Screening
eingeführt wird, sollen die Patientinnen auch zu einer Teilnahme daran angeregt werden.

Der Arzt bietet die spezielle Sprechstunde einmal in der Woche an. "Die Resonanz der Patientinnen ist
hervorragend", berichtet er. Loch wirbt bei seinen Kollegen darum, daß auch sie Frauen dieses Angebot
machen."

Quelle:
http://www.aerztezeitung.de/docs/200...m_uns&bPrint=1