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Alt 24.09.2004, 11:27
Gast
 
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Standard Behandlung mit Zoladex

Hallo Janny,
Du hast recht mit Deiner Meinung, dass Arbeit eine therapeutische Maßnahme ist. Als meine Frau 1996 nach Ihrer Ablatio wieder mit der Arbeit beginnen wollte, hat ihr Chef ihr direkt ins Gesicht gesagt, dass er nichts mehr mit ihr anfangen könnte, da sie ja jetzt wohl bald einen Schwerbehindertenstatus anstrebe und wegen des kleinen Teams er nur zu hundert Prozent leistungsfähige Mitarbeiterinnen gebrauchen könnte. Meine Frau wollte es ihm beweisen, dass es nicht so war und hat sogar teilweise für die anderen gesunden Kolleginnen mitgearbeitet. Sie hat sich viel zuviel zugemutet und bekam bald ein schlimmes Lymphödem am linken Arm, weshalb sie eine Woche nicht zur Arbeit gehen konnte. Am darauffolgenden Montag bekam sie dann die Kündigung, vor dem Arbeitsgericht erstritt meine Frau noch eine gute Abfindung, aber das hatte sie ins Mark getroffen, entlassen zu werden..
In der Folgezeit schrieb sie jede Menge Bewerbungen, aber sobald sie im Bewerbungsgespräch ihre Krankheit erwähnen musste, nahmen die potentiellen neuen Arbeitgeber Abstand davon, sie einzustellen. So ging das bis Ende 2003, als die Knochenmetas auftraten, da konnte sie nur noch die Erwerbsunfähigkeit beantragen, seit letzten Monat ist sie nun Rentnerin.
Ich glaube, das sie mit dieser Situation nicht zurecht kommt, das ist wohl der Kern des Problems.
Unsere Kinder wohnen nicht mehr bei uns. Meine Tochter wohnt ca. 150 km von uns entfernt, sie hat mit der Schwangerschaft und Ihrem Freund, der seit 3 Jahren nicht mehr arbeiten geht, genug Probleme. Meine Frau freut sich schon auf die Zwillinge, sieht aber auch die existenziellen Probleme, die beide dann haben, weil meine Tochter als Mutter ja nicht mehr voll arbeiten gehen kann. Man muß dazu sagen, dass meine Tochter sich bezüglich ihres Freundes bei meiner Frau durchgesetzt hat, das Verhältnis zum Freund meiner Tochter ist also gestört.
Beide Kinder haben nicht so den Zugang zu ihr, als das sie in der Lage wären, bei meiner Frau eine Verhaltensänderung bewirken zu können. Meine Tochter hat nur letztens zu mir gesagt, dass sie mich bewundert, wie ich das alles bewältige...
Meine Frau hat als Hobby ihren Blumengarten und sie bastelt jetzt gerne. Leider ist sie den ganzen Tag alleine, weil ich beruflich viel unterwegs bin.
Ihr Frauenarzt gibt mir leider keine Auskunft, meine Frau hat es ihm untersagt. Dort kann ich leider nicht ansetzen.
Ich bin so froh, dass es dieses Forum gibt, und ich mir etwas von der Seele schreiben kann...
Nochmals vielen Dank für Dein Verständnis
Lieben Gruß
Helmut
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