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Alt 26.07.2016, 11:42
Riesenschnuffel Riesenschnuffel ist offline
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Standard Nichtkleinzeller- massive Atemnot

Hallo zusammen, ich hoffe das ist die richtige Kategorie, ansonsten bitte ich den Moderator um Verschiebung.

Bei meinem Vater (64) wurde vor genau einem Jahr ein Adenokarzinom diagnostiziert, nicht kleinzellig, Stadium 4, zusätzlich COPD. Grösse vom Haupttumor waren gut 7 cm, an der untersten Rippe waren Knochenmetastasen, die dann bestrahlt wurden, da er massiv Schmerzen hatte.

Es folgten wegen Wasser eine Pleuroderese, diverse Chemozyklen, die ersten hatte er super und ohne grosse Nebenwirkungen vertragen, hin und wieder hatte er mal keinen Appetit, aber im Grossen und Ganzen ging es ihm sehr gut. Vor einigen Wochen wurde er dann umgestellt auf Alimta, Cisplatin und noch ein Präperat, von dem ich den Namen jetzt leider nicht im Kopf habe. Seitdem geht es bergab....erst lag er mit einer schweren Sepsis im Krankenhaus, die Blutwerte sind dauernd nicht in Ordnung. Die Chemo wurde zwischendrin immer mal deswegen unterbrochen und der Zyklus ist nun beendet. Der Primärtumor ist laut Screening auf 4.6 cm geschrumpft, im Arztbrief stand "tendenziell rückläufig". Knochenmetas gibt es wohl nur an der Rippe, Lymphknoten sind einige befallen soweit ich das verstanden habe.

Seit Wochen hat er Schmerzen, bekommt diverse Schmerzmedis auf BTM, diese lassen sich aber damit gut kontrollieren. Vor gut 3 Wochen hat er Atemnot bekommen und schon bei leichter Anstrengung nach Luft gejapst. Er hat dato ein Sauerstoffgerät verschrieben bekommen, das ihm das Atmen erleichtern sollte.

Am Sonntag morgen hat ihn meine Mutter mit dem Notarzt ins Krankenhaus fahren lassen, er hatte massive Atemnot. Sauerstoffsättigung lag bei 78%, Herzrhythmusstörungen und -bedingt durch die Panik denke ich- ein Blutdruck von 200/95. Seine Leber ist massiv vergrössert und er hat dicke geschwollen Füsse (sind wohl Nebenwirkungen der Chemo)

Seitdem liegt er nun im Krankenhaus. Er bekommt eine ganze Batterie an Medikamenten, hängt am Sauerstoff (Stufe 5) und bekommt trotzdem keine Luft. Die Blutwerte deuten auf eine Entzündung hin.
Sein Wunsch war es gestern, aus dem Zimmer rauszukommen, die Schwester hat ein mobiles Sauerstoffgerät mit Rollstuhl geholt. Wir haben ihn vom Bett (mit Sauerstoff) auf den Rollstuhl gehoben, und schon allein der wirklich kurze Wechsel der Nasenbrille hat dazu geführt, dass er total in Panik geriet, weil er keine Luft bekam. Wir waren dann draussen, er hat sich richtig drüber gefreut und hatten dann später den Wechsel von Rollstugl auf Bett mitbekommen. Es war so schlimm, dass ihm die Schwester etwas spritzen musste (Morphin meine ich). Da ich selbst Asthmatikerin bin, kenne ich das Gefühl und die Panik, ersticken zu müssen und leide natürlich entsprechend mit. Kleinste Bewegungen (trinken, essen) sind unsagbar anstrengend für ihn. Er wirkt müde, am Ende, um Jahre gealtert in den letzten Wochen und ich mache mir richtig grosse Sorgen.

Heute mittag soll punktiert werden, und eine Biopsie soll gemacht werden (von was genau konnte mir in den 5 Stunden Aufenthalt gestern keiner sagen-der Stationsarzt hatte sich schon in den Feierabend verabschiedet). Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Atemnot nochmal besser wird ? Welche Möglichkeiten gibt es, um ihm das Atmen zu erleichtern? Er quält sich unheimlich, schläft schon seit Tagen nicht mehr und ist mehr oder weniger ans Krankenbett gefesselt.

Ich habe gestern schon mit meiner Mutter auf dem Heimweg gesprochen, was ist wenn das so bleibt, er wäre ja ein 24 Stundenpflegefall. Sie ist selber mit 64 leider nicht mehr ganz fit. Häusliche Pflege können wir nicht leisten- sie schafft das körperlich nicht und ich hab selber Familie und zwei Kinder, von denen eines nicht ganz gesund ist. Meine Brüder wohnen weiter weg und haben auch Familie.

Ich brauche Hilfe und Rat. Ich sitze hier und heule und weiss nicht weiter.
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