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Alt 16.09.2016, 22:11
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Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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Registriert seit: 30.01.2014
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Standard AW: Geht es euch auch so?

Hallo Williluka, Adlumia und alle Anderen,
Ich freue mich sehr über euer Interesse und antworte gern.

Ja, es wäre gut zu wissen, ob das Jenseits so vielversprechend ist, wie spirituell orientierte Menschen es sich erhoffen, und würde viel darum geben, wenigstens zu ahnen, dass der/die geliebten Vorrausgegangenen sanft, friedvoll und schmerzfrei" in diesem unbekannten Land" geborgen wurden.
Vielleicht erinnert uns etwas, das weiser ist als unser Schmerz daran, dass alle Menschen im Tod Heilung finden.
Diese Vorstellung beruhigt mich und nimmt dem Tod die Schärfe- wie ich finde.

Ich stelle auch häufig fest, dass es in der Trauer und auch während einer schweren Krankheit keinen wirklichen Trost gibt und jeder die schweren Wege im Leben und im Sterben alleine gehen muss.
Klar habe ich meinen Mann unterstützt, wann immer es möglich war und ich hätte so gerne noch unendlich viel mehr für ihn tun wollen. Es war ihm eine große Hilfe, dass er in seinem Leid nicht nur alleine war...
Dennoch hat es mir Angst gemacht, mit anzusehen, wie die schweren Krankheiten der vielen Patienten in der Onkologie - die verwirrt und völlig verängstigt alle unangenehmen Therapien über sich ergehen ließen - bloß routinemäßig behandelt wurden und die Ärzte sich nur mit hohlen Formalitäten beschäftigten und dabei den Menschen vollkommen übersahen.
Es ist ein magerer Trost, dass es einige wenige Ärzte gibt , die es schaffen, ihr Bestes zu geben um einem Patienten da hindurchzuhelfen und dessen Angehörigen das Verstehen von Tod und Krankheit zu erleichtern, in dem sie wissen wollen, welche Art von Zukunft sich der Patient wünschen würde - einen leichten Tod oder die Verlängerung des Lebens, selbst wenn dieses bedeuten würde, zwischen Infusions- und Katheterbeuteln gefangen zu sein.

So ähnlich ist es auch in der Zeit der Trauer.
Einige wenige Menschen entwickeln echte Empathie, die das Herz berührt. Das sind manchmal diejenigen, von denen man es am wenigsten erwartet hätte.
Diese sind aber unentbehrlich, genauso wie meine Schwester, denn sie ist die letzte aus meiner Herkunftsfamilie.
Leider habe ich keine Kinder, kann mir aber gut vorstellen, dass Kinder und Enkel sowie beste Freunde für positive Ablenkung sorgen, die die Seele ein wenig aufheitern.

Wie sind da eure Erfahrungen?



Liebe Grüße

Yogi
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