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Alt 03.10.2016, 12:00
1611 1611 ist offline
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Standard Granulosazelltumor bei Mama - kann die Situation nicht einschätzen

Hallo,

bei meiner Mama (51) wurde vor einigen Monaten ein Granulosazelltumor diagnostiziert, alles, was ich aus den Unterlagen ,,herausfiltern" kann ist: Maligner adulter Granulosazelltumor der Ovarien (pT3a, pNX, L0, V0, R0).

Mein Problem ist es, dass ich eigentlich gar nicht so genau weiß, was das alles genau bedeutet. Natürlich habe ich bereits Google bemüht (auf meine Familie kann ich zwecks Aussagen bzw Aufklärung leider nicht zurückgreifen, mir wird leider nur das nötigste gesagt), alles was ich fand sind aber Beiträge, in denen davon gesprochen wird, dass er selten ist, es deshalb nicht viele Infos usw. gibt.
Ich weiß nur, dass er bei meiner Mama laut Arzt gebündelt war und nicht gestreut hatte...aber auch das kann ich alles nicht richtig deuten, nehme aber an, dass es "gut" ist?!

Meine Mama bekam bislang 4x Chemo, die sie den Umständen entsprechend auch gut vertrug! Seit zwei Wochen liegt sie nun im Krankenhaus, da sie immer schon viel mit Wasser in den Beinen und im Bauch zu kämpfen hatte und Zuhause hinfiel, da sie wie auf Watte ging bzw geht und das Gleichgewicht verlor. Ihre Blutwerte waren auch auf einmal im Keller, Lungenentzündung, Wasser im Bauch.
Sie hat sich zum Glück die erste Zeit gut erholt, die Lungenentzündung klingt aus, sie kann abhusten, laut Ärzten wird es definitv besser. Ihre letzte Chemo wurde aufgrund der Lungenentzündung ausgesetzt...alles ja soweit erstmal nicht großartig schlimm, wie mir gesagt wurde, da das durchaus mal vorkommen kann.
Das Wasser aus dem Bauch wurde punktiert und zur Untersuchung eingeschickt, das Ergebnis ist, dass dort keine Krebszellen gefunden wurden...für mich als Laie war das auch erstmal alles top, ich habe mich wie Bolle gefreut, weil es für mich irgendwie bedeutete, dass der Krebs nicht gestreut hat. Je länger ich darüber nachdenke, desto unsicherer werde ich aber, da ich ehrlich gesagt auch das nicht deuten kann.

Seit ca. 5 Tagen hat meine Mama nun Durchfall, der sie sehr schlaucht. Sie ist sehr schlapp, schläft viel, hat keine Kraft, gelaufen ist sie seit Einlieferung nur am Rollator, da sie immer noch das Gefühl hat, wie auf Watte zu gehen und im einen Bein keine Kraft zu haben, dazu die Angst wieder hinzufallen.
Das Krankenhaus bzw die Umstände dort setzen ihr zusätzlich sehr zu, denke ich, an Schlaf war für sie kaum zu denken, da entweder jede Stunde mehrmals Personal reinkommt oder sie von einer Mitpatientin wachgehalten wurde, die Nachts rumschreit usw.
Für die Genesung sind das wahrscheinlich nicht optimale Voraussetzungen.

Der ganzen "Euphorie", dass es bei Mama gesundheitlich bergauf geht, folgt bei mir momentan wieder große Angst. Für mich ist es sehr schwer mit anzusehen, dass sie auf einmal so schlapp ist und ich kann es nicht deuten, was da gerade vor sich geht.
Momentan habe ich leider selber mit Magen-Darm und einer Erkältung zu kämpfen weshalb ich sie nun seit 3 Tagen nicht gesehen habe. Auch ich bin schlapper als sonst, so etwas kann schließlich ganz schön schlauchen und mir ist bewusst, dass jemand in der Situation meiner Mama das alles dann vermutlich noch weitaus schlechter wegsteckt.
Ich male mir immer die Horrorszenarien schlechthin aus, dass es jetzt nur noch bergab geht, ich fürchte jeden Anruf, kriege nachts kaum ein Auge zu. Ich habe schon viel davon gelesen, dass es unter der Chemo zu Durchfällen kommen kann, die letzte Chemo meiner Mama ist nun aber bereits 4 Wochen her, es muss also einen anderen Grund haben. Heute soll sie wohl ein Medikament bekommen, warum genau erst jetzt ist mir schleierhaft...

Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht, was ich mir von meinem Beitrag erhoffe. Ich glaube ich habe da 10000 unterschiedlichste Fragen reingeprummelt, auf die ich mir eine Antwort wünsche, da ich selber irgendwie nicht in der Lage bin, mir alle Infos ausreichend befriedigend zusammenzusuchen bzw. es immer etwas anderes ist, Antworten aus erster Hand zu erfahren anstatt irgendwelche Wikipedia-Artikel zu lesen. Mir ist bewusst, dass jeder Mensch und jeder Krankheitsverlauf anders ist und es nicht DIE Antwort gibt.
Ich fühle mich nur so ohnmächtig und möchte meiner Mama irgendwie helfen, wie auch immer.
Ich frage mich zudem die ganze Zeit, wie es nun mit der Chemo weitergeht. Momentan liegt sie auf der Nephrologie, da ihre Nieren nicht richtig arbeiteten (das ist zum Glück alles wieder im Normalbereich), sollte nun aber auf eine andere Station verlegt werden, wo die Chemo weitergeführt werden kann. Ihre letzte vor einer Woche ist ja nun ausgefallen, ich glaube kaum, dass sie nun in ihrem Zustand in den nächsten Tagen die nächste bekommen kann.

Dieser halbe Roman tut mir Leid, es tat gut, das alles mal aufzuschreiben, sodass ich irgendwie wohl etwas ausschweifend wurde

Ich würde mich über Antworten jeglicher Art sehr freuen, sei es nun über Tipps, wie ich ihr helfen kann oder ein wenig Aufklärung, was ihre Diagnose bzw alles was danach kam genau zu bedeuten hat...

Viele Grüße,

Laura

Geändert von gitti2002 (03.10.2016 um 19:21 Uhr) Grund: NB
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