Thema: Meine Mama
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Alt 21.10.2016, 08:50
Elke Erika Elke Erika ist offline
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Registriert seit: 21.09.2016
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Standard AW: Meine Mama

Liebe Adlumia,
Ich bin zwar kein Angehöriger, aber eher selbst betroffen. Ich hatte auch Brustkrebs, Chemotherapie, Bestrahlung, alles durch. Ein Jahr ging es mir gut, dann Leukämie, wahrscheinlich hat die Chemo vom Brustkrebs mein Knochenmark kaputt gemacht. Ich bin transplantiert worde. Eine Leukämie stellt man durch Knochenmarkspunktion im Beckenknochen hundertprozentig fest. Aber das genau zu wissen, würde deiner Mutter wohl momentan nicht viel bringen. Für eine Transplantation sind vorher mehrer Hochdosischemos notwendig, man muß dafür relativ fit sein. Du würdest als Knochenmarkspender nicht in Frage kommen, Kinder passen da nur zu 50 Prozent, eher Geschwister deiner. Mutter. Atemnot, schlechte Blutwerte und wenig Thromboztyten deuten schon auf sowas hin. Mir ging es vor meiner Transplantation auch so und es hat lange niemand festgestellt, was es war und ich konnte auch nicht gleich Chemo bekommen und transplantiert werden. Bekommt deine Mutter vielleicht Blutkonserven, EK, oder Thrombozyten, TK. Danach ging es mir immer wieder besser, nicht mehr so schlapp und weniger Atemnot. Mit der Naturheilkunde bist du auf dem richtigen Weg. An der Uniklinik, in der ich in Behandlung bin, gibt es ein Naturheilzentrum und die Ärzte vermitteln dir da auch Termine. Es gibt schon Mittel, die deiner Mutter da das Leben ein bisschen verbessern. Aber du solltest dir da vielleicht gute Naturheilkundler empfehlen lassen. Die Mistelzherapie hilft, soweit ich das von Ärzten weiß, die Nebenwirkungen der Chemo zu mildern. Meinem Mann und meinen Kindern ging es auch wie dir und deinem Vater. Mein Mann mußte von einem Tag zum Nächsten mit allem allein zurecht kommen. Ich mußte sofort in die Klinik, wir hatten einen Tag um noch ein paar wichtige Dinge zu erledige. Ich war eineinhalb Jahre mit ganz kurzen Aufenthalten zu Hause und einer Reha in der Klinik. Mein Mann hat das geschafft, er kommt jetzt auch mit allem gut allein zurecht. Wir haben nicht gedacht, daß ich überlebe und auch die Ärzte nicht immer. Mir hat damals gut getan, wenn mein Mann, Kinder, Enkelkinder, Freunde und Arbeitskollegen besucht haben. Wenn jemand da war und mit mir geredet hat, mich abgelenkt hat. Wir sind mal drei Tage weggefahren, wenn es ging, meine Kollegen und Freunde haben mich besucht und wir waren nur mal zusammen Kaffeetrinken. Macht es deiner Mutter so schön wie möglich, seid für Sie da, laut sie nicht so viel allein, dann kommt man ins Grübeln. Aber laßt sie auch noch machen was sie selber will und kann, nehmt ihr nicht alles ab. Ich wollte immer noch "Herr meines Haushaltes" sein. Jetzt glaub ich, hab ich schon vielzuviel geschrieben und dich hoffentlich nicht Zuviel verwirrt. Ich wünsche euch alles erdenklich Gute für eure Mütter, verliert nicht den Mut und gebt die Hoffnung nicht auf.
Liebe Grüße Elke
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