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Alt 27.11.2016, 10:22
Gucky Gucky ist offline
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Standard AW: Nach seiner Diagnose ist er einfach gegangen

Tja, was geht im Kopf eines Mannes vor, der gerade so eine Nachricht erhalten hat.
Ich kann da nur aus meiner Sicht sprechen.
Im Februar dieses Jahr bekam ich meine Diagnose Lungenkrebs, unheilbar, Lebenserwartung 4 Monate bis 4 Jahre.
Wir, also meine Frau und ich, hatten zu dieser Zeit noch eine schwerbehinderte erwachsene Tochter, die wir im Januar ins Hospitz geben mußten.
Mir gingen auch solche und noch viel schlimmere Gedanken durch den Kopf.
Ich war nie krank und hatte auch so keine gesundheitlichen Probleme und dann so etwas.
Ich entschied mich zu kämpfen. Meine Familie unterstützte mich hervorragend und ich durfte noch einen schönen Sommerurlaub mit ihnen verleben.
Im September wurde es noch einmal kitisch.
Das Hochgefühl lies nach und der Lungenkrebs meldete sich mit aller Macht zurück. Vom vielen Husten bekam ich auch noch Kopfschmerzen.
Als wenn das alles noch nicht genug wäre, verstarb meine Tochter im September.
Und wieder stand ich vor der Frage, lohnt es sich zu kämpfen?
Auch hier entschied ich mich nochmals fürs Kämpen, natürlich zusammen mit meiner Frau.
Ich bekam eine neue Therapieform, die, so zumindest mein derzeitiger Eindruck, sehr schnell anschlug.
Nun steht Weihnachten vor der Tür und mein Sohn will im Mai heiraten. Das sind für mich Argumente weiter zu kämfen.
Aber das geht nur mit der Unterstützung meiner Familie.
Das, denke ich, solltest Du ihm nahelegen. Es kann noch soooo viele schöne Momente geben, für euch beide.
Wenn er sich jedoch aufgegeben hat, dann solltest Du es, so schwer verständlich es auch für dich im Moment ist, akzeptieren und ihn gehen lassen.

Mit freundlichen Grüßen Gucky

Geändert von Gucky (27.11.2016 um 10:25 Uhr)
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