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Alt 04.06.2017, 18:18
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Bin Angehoeriger und neu in diesem Forum

Lieber greg,

Zitat:
...Am 16.05. war die OP (Entfernung des oberen linken Lungenlappens), die eigentlich problemlos verlaufen ist.
Gestern haben das Resultat der Op erhalten: pT2a N2 M0 - man hat in der gesamten Lymphknotenkette in 3 LK Mikrometastasen gefunden und man wird wohl eine Chemo vorschlagen und das Stadium ist jetzt ein IIIA aufgrund der N2 Situation. Wir haben Angst....
Zitat:
...Das war alles bei Jenny der Fall, und wir hatten gehofft, dass nach der Op eben nichts mehr gefunden wird. Wenn die Immuntherapie anschlaegt, wuerde sich das in in einer hoffentlich langen, rezidivfreien Zeit auessern. Die Studie laeuft in Frankreich und auch in den USA und Jenny's Docs sind sehr euphorisch (aber trotzdem von Anfang an ehrlich, was eine moegliche Chemo im Falle von Mikometastasen angeht).
Zu Lungenkrebs kann ich Dir gar nichts sagen, dafür aber jede Menge zu LK.
Weshalb ich versuchen will, Dir/Euch etwas von Eurer Angst zu nehmen.

Hier ist ganz unten eine Graphik, aus der recht gut hervorgeht, was zeitlich an Behandlungen sozusagen "drin" ist:
http://flexikon.doccheck.com/de/Neoadjuvante_Therapie

Wenn ich das mit der Studie richtig verstanden habe, geht es dabei hauptsächlich darum, festzustellen, ob ein signifikanter Unterschied im weiteren Behandlungs-Verlauf besteht, wenn bereits vor der OP mit einer neoadjuvanten Therapie begonnen wird.
Verglichen damit, wenn das nicht getan wird.

Was sich auch dadurch erklärt, daß die Eingangs-Bedingungen sehr genau umrissen sind, damit sie möglichst genau mit den bereits erfolgten Tierversuchen verglichen werden können, die tendenziell wohl Anlaß zu Optimismus gaben, daß diese Vorgehensweise eine Verbesserung bringen kann.
Was jedoch erst noch zu verifizieren ist.

Die Sachlage bei Deiner Frau verhält sich so, daß in den LK Mikrometastasen festgestellt wurden.
Metastasen klingt ja zunächst immer etwas nach bevorstehendem Horror.

Dabei muß man aber aus meiner Sicht schon etwas differenzieren, wo diese Metastasen sich befinden und wie gut man sie dort plattmachen kann.
Ich kann Dir/Euch versichern, daß die Chancen, Metastasen im Lymphsystem plattmachen zu können, außerordentlich gut sind.
So lange sie von dort aus noch nicht "übergriffig" weiter streuen konnten.

Insofern ist der neoadjuvante Therapiebeginn per se schon ein ganz guter Ansatz, weil er bereits vorbeugend das beinhaltet, was bei vielen Krebs-OP erst nach der OP begonnen wird:
Sicherheitshalber auch noch eine Chemo "nachzuschieben", damit auch noch Krebsiges "erwischt" werden kann, das bei der OP "durch die Lappen" ging.

Das liegt aber alles immer noch im Bereich der adjuvanten Therapie.
Genauer gesagt, im kurativen Bereich.

Meine Frau hatte in den 1980er-Jahren BK.
OP + Chemo (sicherheitshalber) => Krebs komplett plattgemacht.
Glück gehabt.

Das Glück, das jeder braucht, um einen Krebs überleben zu können.
Und das ich auch Dir/Euch wünsche.


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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