Thema: True Story
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Alt 15.06.2017, 10:00
deslupo deslupo ist offline
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Standard AW: True Story

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Zitat von lotol Beitrag anzeigen
Hallo deslupo,



Naja - Du hast ja recht ausführlich den bisherigen Ablauf beschrieben.
Was auch erfreulich gut ist, weil wir Leser uns dann etwas leichter tun, von vornherein (ohne fragendes "Nachhaken") die Dinge einigermaßen richtig einordnen zu können.
Ich habe versucht denn Ablauf (sowie viele Details) so gut wie möglich darzustellen. War ja selbst monatelang stiller Mitleser. Ohne jetzt jemanden auf die Zehen zu steigen, aber einige in diesem Forum (Betroffene, Angehörige, usw.) schreiben Themen ala "Mein Vater/Mutter/Kind/wer auch immer hat Krebs" "Wie lange geht es noch" oder "was sollen wir tun" - da wird es für alle wahnsinnig schwierig und vielleicht auch anstrengend - da alles (i.d.R. die TNM-Klassifikation, Alter, ED, Nebenwirkungen, Medikamente, u.v.m) mühsam erfragt werden muss/soll.

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Zitat von lotol Beitrag anzeigen
Offengestanden wunderte ich mich etwas darüber, daß bei der ersten Chemo "zur Halbzeit" keine Zwischenkontrolle gemacht wurde.
Ferner auch darüber, daß sofort nach dieser Chemo die nächste "durchgezogen" wurde.
Gut das du das ansprichst. Wir haben die Ärzte darauf angesprochen - wieso hier nicht nach 2 Zyklen (der ersten Chemo) die "große Untersuchung" gemacht wurde. Wo mal ein IST-Stand erhoben wird? Aussage lt. KH: "Es müssen 4 Zyklen durchgemacht werden, damit man über die Wirkung eine Aussage erhält" Nach den 4 Zyklen wurde nachgesehen - Ergebnis: "wir konnten den Wachstum ein wenig bremsen" (hab ich oben in KW18 bereits erwähnt)

Zitat:
Zitat von lotol Beitrag anzeigen
Ob das bei dieser Krebsart so üblich ist, weiß ich nicht.
Was ich aber weiß, ist, daß eine Chemo keineswegs "ein Pappenstiel" ist.

Wenn ich voraussetze, daß die erste Chemo möglicherweise eine "mildere" war, ist natürlich (aber nur aus meiner Sicht) die Frage naheliegend, warum sie (z.B. "zur Halbzeit" als nahezu wirkungslos erkannt/festgestellt) nicht abgebrochen wurde, um dann gleich die "schwereren Geschütze" "aufzufahren".
Dürfte insgesamt wohl weniger belastend sein.
Was mir aber unlogisch zu sein scheint, muß das noch lange nicht tatsächlich sein.
Denn dazu weiß ich zu wenig von dieser Krebsart.
Gute Frage - nächste Frage. Das wissen wir leider auch nicht. Hab Google über die Monate bereits ausgelesen. Ich behaupte jz mal "pauschal", dass jeder Krebs eigen ist.
Variante I: Viele gleiche/ähnliche Diganosen gelesen, und die bekamen die gleichen Medikamente bzw. gleicher/ähnlicher Ablauf.
Variante II: Viele gleiche/ähnliche Diganosen gelesen, und da wurden die Medikamente andersrum verabreicht. (Wieso, Warum? - keinen Plan)
Variante III: Viele gleiche/ähnliche Diganosen gelesen - andere Medikamente und anderer Ablauf. (Versteh die Welt nicht?!?)
Variante IV:
Variante V:
Ich glaube man könnte die Varianten endlos weiter führen...
zu den "schwerzen Geschützen": es lässt sich im Nachhinein nur sehr schwer feststellen, ob und vor alllen was jetzt genau die schwerzen Geschützen waren.
Therorie: wäre er beim "Cisplatin/Etoposid" geblieben, dann könnte er genauso "gut" am Zahnfleisch daher kommen - wieso? weil es bereits 4 Zyklen hinter sich hatte (Allgemeinzustand eher schlecht). Andersrum: Hätte er von Anfang an das "Epirubicin/Cyclophosphamid" bekommen, dann hätte es ihm bei den ersten 4 Zyklen halbwegs gut gehen können (Allgemeinzustand eher gut) ABER: hätte hätte Fahrradkette - da beißt sich die Katze in den Schwanz! Bin selbst kein Mediziner, sondern in der TGA tätig. (bei uns in Ö heißt das HKLS - hab aber auch Projeke in D gehabt )

Zitat:
Zitat von lotol Beitrag anzeigen
Ich weiß nur aus eigener Erfahrung, daß bei einem Lymphdrüsenkrebs die Wirkung einer Standard-Therapie ((mindestens) 6 Zyklen) phänomenal ist:
Bereits im ersten Zyklus - wenn ich mich richtig erinnere - nach ca. 2 Tagen war eine deutliche Wirkung feststellbar.
Also beim Lungenkrebs konnte ich (bis dato) noch keinen Fall wahrnehmen, wo bereits nach 1-2 Zyklen die Wirkung so sichtbar war, wie es in deinem Fall ist (selbstverständlich freue ich mich da wahnsinnig für dich!). Allergrößtes Problem beim Lungenkrebs ist die Tatsache, dass er sehr sehr spät entdeckt wird (lt. div. Informationen haben ca. 70% der Lungenkrebspatienten bei der ED Stadium IV) ich habe die CT-/Röntgen Bilder (bei der ED Anfang FEB) von meinem dad gesehen - der Haupttumor in der Lunge ist etwa faustgroß!! Die anderen 30% werden eher per Zufall entdeckt (CT/Röntgen/Blutbild/usw. auf Grund einer anderen Erkrankung oder andere Beschwerden)
Auch hier liegen wieder einige Faktoren zu Grunde:
-die Lunge verursacht i.d.R. keine Schmerzen
-der herangewachsene hat Tumor im Lungenflügel "endlos" viel Platz
-die Schmerzen tretten dann in andere Organe/in den Knochen auf (in userem Fall - auf den Rippen/auf der Leber - da ist aber die Metastasierung bereits voll im Gange - ergo - Stadium IV!)

Zitat:
Zitat von lotol Beitrag anzeigen
Ich schreibe Dir das deshalb, weil ich eigentlich mit Untergewicht die Therapie begann.
Und nach dem Lesen vieler Beiträge hier im Forum - auch bei anderen Krebsarten - von vornherein darauf achtete, nicht noch weiter an Gewicht zu verlieren.
Bin 1,87 m groß und wog (geschätzt) ca. 70 kg.
Normalerweise wiege ich mich ja gar nicht.
Hatte mich auch verschätzt:
Wog nur ca. 68 kg (mit Klamotten).
Und brauchte ca. 1 Jahr (!) intensiven "Hinfressens" an mich, um jüngst 80 kg (mit Klamotten) zu wiegen.

Der Gewichtsverlust bei Deinem Vater (innerhalb kurzer Zeit) ist m.E. alarmierend!

Du sprachst davon, daß er eine Kämpfernatur sei.
Mach ihm deshalb bitte völlig unverblümt klar, daß er, wenn das mit seinem Gewichtsverlust so weiter geht, nichts mehr "im Kreuz" haben wird, das ihn in die Lage versetzt, den Kampf gegen den Krebs auch gewinnen zu können.

Folglich muß er ihn "aufbauende" Nahrung zu sich nehmen!
Ja, der Gewichtsverlust ist eines der häufigsten auftretenden "Nebenerscheinungen" wir reden auch wahnsinnig viel, und ständig sichert er uns zu, wieder aufzubauen. Wenn wir (Kids) bei ihm sind, dann isst er auch immer was (zwar nicht wie früher, aber er isst was) - kaum den Hintern bei der Tür raus, verweigert er gegenüber meiner mum jegliche Nahrungsaufnahme..

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Zitat von lotol Beitrag anzeigen
Warum verweigert er denn derzeit jegliche Nahrungsaufnahme?
Ich weiß es schlicht und einfach nicht. Wenn ich ihn darauf anspreche, dann meinte er immer "ich ess ja eh". Hab ihn auch gefragt ob alles wie Pappe schmeckt - er verneinte und meinte er könne noch alle Geschmacksrichtungen wahrnehmen... Es ist für Außenstehende wahnsinnig schwierig in so einen Menschen hinein zu "sehen". Es muss schier unbeschreiblich schwierig sein, wenn man so eine Diagnose erhält.


Zitat:
Zitat von lotol Beitrag anzeigen
Nachtrag:
Las eben Deinen aktuelleren Beitrag.
Die Ärzte kämpfen natürlich an den Fronten, an denen es relativ "am meisten" "brennt".
Oder anders ausgedrückt:
Wo aktuell "Zusammenbruchs-Gefahr" besteht.
Kann mich da nur anschließen - sie werden alles erdenkliche tun um die Lungenentzündung in den Griff zu bekommen! Alles andere ist momentan sekundär....

Liebe Grüße
Lupo
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