AW: mein Vater - mein bester Freund
Liebe Gerbera,
Es ist so ein schweres Gefühl.
Und es wird noch eine Weile bleiben.
Aber es wird sich verändern, wenn du dir erlaubst, die schönen Erinnerungen hervorzuheben. Zu lächeln wenn dir Dinge passieren, die vielleicht „typisch“ für ihn waren, statt zu weinen weil er nicht da ist um genau das ‚echt‘ zu machen.
Mir geht es momentan wie Nicitzka: ich bin anders als noch vor 14 Tagen.
Die Traurigkeit schwebt über mir und mein Herz hat sich ein wenig eingemauert.
Oft sitze ich einfach hier und das Leben läuft an mir vorbei.
Ich bin dann ganz unschlüssig, was ist richtig, was ist falsch. Gehe ich nach links oder nach rechts?
Aber da ist noch mehr.
Papa hinterlässt mir viele Zeichen und manchmal fühlt es sich an als wenn er neben mir sitzt, mich anknufft und sag „nun mach schon“
Wie Monika schreibt, denke auch ich, dass sie uns nicht ganz verlassen.
Gerade in der anfänglich so schweren Zeit begleiten sie uns oft.
Die Idee mit dem tagebuch finde ich toll und ich glaube, ich werde das auch übernehmen.
Aber nun werde ich mich erstmal an meinen Brief an papa machen.
Ich möchte ihm was zu lesen mitgeben, wenn er beigesetzt wird.
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Alles Liebe
Däumling
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Geliebter Papa 21.11.1956-26.01.2018
Mein tapferer Kämpfer, mein Held, mein Herz.
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Papa: SPRK Diagnose 09/17, OP 10/17, Bestrahlung ab 12/17, Rezidiv wuchert ins Bronchialsystem Ende Dez 17
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