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Alt 22.10.2004, 10:31
Gast
 
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Standard Brustkrebs und kleine Kinder

Liebe Manuela K.,
danke für Deine ausführliche Antwort, ich habe mich schon ab und zu in Deinen Gedanken wieder gefunden. Meine Tochter war ja noch zu klein, um das Ganze zu verstehen. Sie ist jetzt 2,5 Jahre und putzmunter, ein richtiger Sonnenschein, meistens gut gelaunt und sehr ausgeglichen. Sie kommt da mehr nach meinem Mann. Für meinen Sohn war das ganze schon viel schlimmer. Er war ja erst 5 bei der Diagnose. Mittlerweile ist er 6 Jahre und geht in die erste Klasse. Es war für ihn sehr schwierig,vor allem die Zeit, als ich im Krankenhaus war. Da hatte er große Angst, daß ich nicht mehr nach Hause komme. Auch jetzt ist er noch sehr ängstlich und zurückhaltend. Er hat auch wenig Selbstvertrauen. Ich habe ihn deshalb in Karate geschickt. Es macht ihm Spaß, da er auch sehr sportlich ist. Er geht seit letzter Woche auch seinen Schulweg alleine, worüber ich sehr froh bin. Er merkt doch, daß ich wieder etwas mit ihm unternehmen kann oder Fußball spielen. Meine Kraft kommt ja langsam zurück. Ich brauche aber noch meine Mittagsruhe, da lese ich meistens, während die Kinder Fernseh schauen. Aber bin ich schon oft fertig, gehe auch früh ins Bett, so um 22 Uhr. Meine Kinder sind Frühaufsteher, d.h. um 6 Uhr sind sie oft schon wach!
Über die Krankheit denke ich oft nach, manchmal bin richtig verzweifelt. Die Kinder sind schon eine große Motivation, haben einen oft aufgemuntert, vor allem während der Chemo. Ich bin aber oft noch deprimiert und schlechter Laune. Insgesamt lebe ich jetzt viel zurückgezogener als früher und unternehme nicht mehr viel. Ich habe oft auch keine Lust dazu. Ich glaube schon, daß mir ein Teil meiner Lebensfreude abhanden gekommen ist. Ich hoffe, daß das wieder besser wird mit der Zeit.
Im Moment ist die Angst, ein Rezidiv zu bekommen, einfach noch so groß. Wie geht es Dir denn mit der Nachsorge?
Viele Grüße sendet Dir Anne
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