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Alt 25.10.2004, 20:33
Gast
 
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Standard Versteh meinen Vater nicht

Liebe Verena,

ich finde es furchtbar, wie sich dein Vater verhält und habe deshalb nachgedacht. Die Vorstellung, wie er sich gegenüber deiner Mutter verhalten hat ließ mich einfach nicht mehr los.

Ich finde es nicht richtig zu sagen „das ist deren Ehe und deshalb geht es dich nichts an“. Immerhin seid ihr auch eine Familie, wo jeder irgendwie um das Wohlergehen des anderen besorgt ist (oder sein sollte). Meine Mutter ist an Krebs gestorben, und wenn ich mir vorstelle, dass in der Zeit ihrer Krankheit auch noch jemand so gemein und ungerecht zu ihr gewesen wäre, bricht mir geradezu das Herz.
Ich sehe aber auch ein, dass eine Konfrontation zwischen dir und deinem Vater die Situation nicht unbedingt besser machen wird. Im Gegenteil, er würde sich vermutlich verschließen und total verhärten.
Was ich für die einzige Möglichkeit halte ist ein ruhiges Gespräch – Betonung auf ruhig!
Dazu gehört, Verständnis dafür zu zeigen, dass auch er es nicht leicht hat und schon viel durchmachen musste. Aber auch, klar zu sagen, dass deine Mutter in einer furchtbaren, angstmachenden Situation ist und ein Mindestmaß an Rücksichtnahme benötigt. Wenn er dann überhaupt nicht einsichtig wäre, müsste man eben sagen „ich finde es sehr schade und traurig, dass du nicht mit mir einer Meinung bist“ und fertig. Nicht schreien, nicht ausrasten, damit die Situation zwischen deinem Vater und deiner Mutter nicht eskaliert. Sich sagen, ich habe es versucht und die eigene, vielleicht auftauchende Wut zurücknehmen.

Könntest du dir sowas vorstellen?

Lieben Gruß!
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